Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein) 2022

Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein) 2022

Holzkiste

Zum Winzer

96–98
100
2
Merlot 51%, Cabernet Sauvignon 43%, Petit Verdot 6%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 96–98/100
Suckling: 96–97/100
Bettane: 96/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein) 2022

96–98
/100

Lobenberg: Alter Ego besteht 2022 aus 51 Prozent Merlot, 43 Prozent Cabernet Sauvignon und sechs Prozent Petit Verdot. 14,2 Volumenprozent Alkohol. Dichte, reiche Schwarzkirsch-Nase, superfein, harmonisch, aber auch ätherisch. Hocharomatisch! Mit einem samtig-seidigen Tanninteppich, der in die Nase drückt. Sehr Margaux-Stilistik mit dunkler, schwarzer Erde. Die Nase ist ein dichter, seidiger, samtiger Traum. Hochcharmanter Mundeintritt mit schwarzer und roter Kirsche, beides süß. So lecker! Dazu kommen Veilchen und Salz. Alles lecker verwoben und hedonistisch. Das Ganze ist mit seidigen Tanninen unterlegt. Tolle Frische zeigend, aber es bleibt dieses superbe Leckerli. Der Wein macht unglaublich viel Spaß! Tipptopp Wein aus Margaux. Everybody’s Darling. 96-98/100 *** Alter Ego ist der Zweitwein von Château Palmer. Ein Drittel der 66 Hektar Weinberge von Palmer sind immer für den Alter Ego reserviert. Es ist also kein klassischer Zweitwein, sondern ein eigenständiger Wein aus eigenen Parzellen. Ein Drittel ist jedes Jahr für den Erstwein Palmer reserviert und beim letzten Drittel wird jedes Jahr entschieden, ob Erst- oder Zweitwein – je nach Qualität. Das Durchschnittsalter der Reben für den Alter Ego liegt bei 35 bis 40 Jahren. Die Reben für den Erstwein sind durchschnittlich 45 bis 50 Jahre alt. Auf Palmer wird komplett im Edelstahl spontan vergoren. Es kommt keinerlei Schwefel vor und während der Gärung zum Einsatz. Der Ausbau geschieht auf der Feinhefe im Barrique. Beim Alter Ego 30 Prozent Neuholz, beim Château Palmer bis zu 60 Prozent Neuholz. Nach einem Jahr in den Barriques wird abgestochen und der Wein in große Holzfuder gelegt, um die Weine noch feiner zu machen nach ihrer oxidativen Phase im Barrique.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96–97
/100

Suckling über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Suckling: The minerality and intensity to this wine is very impressive with blackberry and blue berry aromas and flavors. Salt and pepper. It’s full and linear with a brightness and freshness. Compacted center palate. 96-97/100

96
/100

Bettane über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Bettane: Erstaunlich raffiniert und sinnlich, dieser 'andere' Wein erweckt die Bewunderung unseres Teams. Ein großer Margaux und eine einzigartige Persönlichkeit in diesem Jahrgang. 96/100

19+
/20

Gerstl über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Gerstl: Hier von einem «Zweitwein» zu sprechen, wäre völlig verfehlt. Der Alter Ego trägt ganz klar die Handschrift von Château Palmer, ist aber eine eigene Persönlichkeit. Ein verführerischer Duft aus einem Mix von schwarz- und rotbeeriger Frucht strahlt mir entgegen. Noble Röstaromen und tiefgründige Würze begleiten diese delikate Aromatik. Der tanzt und singt am Gaumen mit unvergleichlicher Eleganz und Strahlkraft. Die dichte Fruchtaromatik wirkt durch die saftige Säure so leichtfüssig und tänzerisch – einfach zum Eintauchen schön. Ich mag mich nicht erinnern, den Alter Ego je in einer so perfekten Qualität verkostet zu haben. Grandios, eigentlich ein 20-Punkte-Wein. 19+/20

Jeb Dunnuck über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Jeb Dunnuck: Another brilliant Saint-Estèphe, the 2022 Château Ormes De Pez offers up lots of ripe blue and black fruits as well textbook earth, crushed stone, and graphite. Showing more nuance and floral notes with time in the glass, this medium to full-bodied effort has plenty of mid-palate depth, velvety yet building tannins, and nicely integrated background oak. This serious wine is worth seeking out. Tasted twice. 93-95/100

VVWine über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- VVWine: Intensive Nase nach reifen, schwarzen Johannisbeeren, florale Noten, Kräuter, dezente Röstnoten, sehr subtil. Im Gaumen gradlinig, sehr balanciert, der Wein zeigt eine ausgezeichnete Tanninqualität, da ist Volumen mit im Spiel, doch keine Schwerfälligkeit, herrliche Balance. Im Abgang mit Würze, Frische und einem Mix aus Kirschen und schwarzen Johannisbeeren im Rückaroma. Ausgezeichnet, elegant! 93-95/100

Wine Cellar Insider über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Wine Cellar Insider: Roses, violets, black currants, all spice, currants, and black cherries crowd into the perfume. On the palate, the medium-bodied wine is silky, sensuous, polished, and refined. The fruits are ripe, vibrant, sweet, and fresh. The red pit fruit finish, with its cocoa accent, and refined character is all about its purity and textural profile. The wine is a blend of 51% Merlot, 43% Cabernet Sauvignon, and 6% Petit Verdot. 14.2% ABV, 3.73 pH. Drink from 2025-2042. 93-95/100

Galloni über: Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein)

-- Galloni: The 2022 Alter Ego is a total pleasure bomb. Ripe and sensual, with caressing tannins, the 2022 is exceptionally beautiful. Floral and spice top notes lend tons of aromatic presence. More than anything, though, I am so impressed with the wine’s exceptional balance. Especially the tannins. Nothing in particular stands out, as the wine’s balance is nothing short of magnificent. The 2022 is pure and total sensuality. 93-95/100

Mein Winzer

Palmer

Obwohl Chateau Palmer offiziell nur ein 3eme Cru ist, liegt er qualitativ oft weit darüber. Besonders bekannt ist er für sein extrem duftiges Bouquet, das ihn bereits in der Nase unverkennbar macht. Mit 40 % ist der Anteil an Merlottrauben im Verschnitt für einen Margaux relativ hoch, das mag ihm...

Alter Ego de Chateau Palmer (2.Wein) 2022