Chateau Du Tertre 5eme Cru 2022

Chateau Du Tertre 5eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

94–96
100
2
Cabernet Sauvignon 57%, Merlot 23%, Cabernet Franc 15%, Petit Verdot 5%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 94–96/100
Suckling: 95–96/100
Revue du Vin de France: 94–95/100
Terre de Vins: 94–95/100
Falstaff: 94/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Du Tertre 5eme Cru 2022

94–96
/100

Lobenberg: 57 Prozent Cabernet Sauvignon, 23 Prozent Cabernet Franc, 15 Prozent Merlot und 5 Prozent Petit Verdot. Der 2022er hat eine sehr feine, sehr schwarze Veilchennase mit Lakritze, Brombeere und Cassis. Nicht aggressiv, sondern fein und gut verwoben. Im Mund etwas aggressiver – toller Säure und Frische mit Lakritze und Sauerkirsche. Mittlere Länge, aber harmonisch, komplex und sehr vielschichtig. Kein großer Wein, aber durchaus schick und in seiner rot-schwarzfruchtigen Pikanz ein herrlicher Margaux. 94-96/100 *** Bis vor einigen Jahren war Du Tertre das Schwesterweingut von Château Giscours – vor drei Jahren ist es aber verkauft worden. Du Tertre ist der höchste Punkt der Appellation Margaux. Sandböden, argilo-calcaire, Kies. Es liegt nah am Waldrand in der Nachbarschaft von Château Monbrison. 50 Hektar, natürlich alles Handlese, Entrappung und Spontangärung.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

95–96
/100

Suckling über: Chateau Du Tertre 5eme Cru

-- Suckling: This is really clear and bright. Medium- to full-bodied with a solid tannin structure. Tight layers of phenolics to this. Racy and long finish. Firm and focused. 57% cabernet sauvignon, 23% cabernet franc, 15% merlot and 5% petit verdot. 95-96/100

94–95
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Du Tertre 5eme Cru

-- Revue du Vin de France: A very juicy wine thanks to the brilliance of its fruit. The finish reveals a salty tang that makes one salivate. This is finely balanced and bright. 94-95/100

94–95
/100

Terre de Vins über: Chateau Du Tertre 5eme Cru

-- Terre de Vins: Man erkennt eine gewisse Reife, schwarze Frucht auf Samt, gut gepolstert. Der sonnige Charakter des Jahrgangs ist gut eingedämmt, er zeigt ein saftiges und charmantes Profil auf einem schönen Tanninmuster, Finesse, genau das richtige Maß an 'Grip' und Dynamik. Ein sehr schöner Erfolg des Jahrgangs. 94-95/100

94
/100

Falstaff über: Chateau Du Tertre 5eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische dunkle Waldbeeren, rote Herzkirschen, kandierte Orangenzesten, einladendes Bukett. Saftig, elegant, frische Kirschen, feine Süße, gute Frische, bleibt haften, ein ausgewogener Speisenbegleiter, sicheres Zukunftspotenzial. 94/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Du Tertre 5eme Cru

-- Gerstl: Das ist auch wieder so ein überaus edles Parfüm, die 2022er der Region Margaux scheinen ganz besonders gut gelungen zu sein, obwohl es auch keine Überraschung ist, dass du Tertre grandios duftet. So edel wie dieses Jahr zeigt er sich allerdings nicht immer, dieser Duft ist unglaublich raffiniert, filigran und irre komplex. Da sind ganz viel tiefgründige Terroirnoten, aber auch ein Fruchtausdruck, der edler nicht sein könnte. Auch am Gaumen besteht der Wein aus 1000 Raffinessen, sagenhaft feine Tannine, köstliche Süsse, das ist eine himmlische Erfrischung mit einem minutenlangen, fulminanten Nachhall. 19+/20

Mein Winzer

Du Tertre

Château du Tertre ist das perfekte Beispiel eines klassischen Châteaus im Bordeaux: ein perfekt renoviertes, wunderschönes Haus auf einem Hügel, umgeben von einem Meer aus Rebstöcken. Monsieur und Madame Albada Jelgersma, das neue holländische Besitzerehepaar von Château du Tertre, brachten einen...

Chateau Du Tertre 5eme Cru 2022