Chateau Calon Segur 3eme Cru 2022

Chateau Calon Segur 3eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

99+
100
2
Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 24%, Cabernet Franc 5%, Petit Verdot 1%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2033–2071
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 99+/100
Quarin: 99/100
Terre de Vins: 98/100
VVWine: 97–99/100
Revue du Vin de France: 97–99/100
Wine Cellar Insider: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 97–99/100
Parker: 96–98/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Calon Segur 3eme Cru 2022

99+
/100

Lobenberg: Calon Ségur 2022 besteht aus 70 Prozent Cabernet Sauvignon, 24 Prozent Merlot, fünf Prozent Cabernet Franc und ein Prozent Petit Verdot. Der pH-Wert liegt bei 3,8, der Alkoholgehalt bei 15,0 Volumenprozent. Gelesen wurden nur 26 Hektoliter pro Hektar. Direkt nach Capbern und Marquis de Calon genossen, zeigt der Erstwein, wo der Hammer hängt. Eine traumhafte Schönheit, eine superfeine Prima Ballerina! Schwarze Kirsche, etwa Schwarzbrot darunter, auch Brombeere und Maulbeere, süß und hochintensiv. Dann sehr feine Lakritze und Veilchen. Aber nichts ist laut, nichts kracht, alles bleibt geschliffen und auf einer seidig-schwebenden Ebene. Was für ein schicker Calon-Ségur! So dicht, reich und schwarz und zugleich feminin, finessenreich und schwebend habe ich ihn noch nicht probiert. Knackiger Mund, hohe Intensität an Säure und Frische. Auch hier schwarze Kirsche, jetzt mit intensiverer Blumigkeit. Viel Veilchen, viel Lakritze und Salz. Staub nach Regen auf der Landstraße. Jetzt geht es richtig zur Sache, trotzdem bleibt der Wein extrem fein, die Tannine sind voller Feinheit und Finesse. Der Wein tänzelt! Er kommt in diesem Jahr nicht an die Überflieger Montrose und Cos heran, aber es ist ein ganz großer Calon-Ségur. Und nur weil Cos und Montrose einfach ein bis zwei Punkte darüber sind mit ihren all-time-best-ever kann ich ihm die Höchstnote nicht geben. Aber es ist ein extrem schöner Calon-Ségur, einer der besten aller Zeiten weil einfach alles passt! 99+100 *** Das Weingut hat 55 Hektar, davon 45 Hektar in Produktion. Der Generaldirektor ist Laurent Dufau und seit ewigen Zeiten ist der Weinmacher Vincent Mellet. Önologischer Berater und Superstar des Médocs, der alle Premier Crus berät, ist Eric Boissenot. Eric Boissenot ist bekannt dafür, dass er Frische im Wein erhält. Er erntet nie zu spät, nie in Überreife. Das ist eigentlich sein Markenzeichen. Das Ganze wird gepaart mit immer sehr niedrigen Erträgen pro Pflanze. Das heißt Dichtbepflanzung. Hier sind wir inzwischen auf 8.000 Pflanzen pro Hektar. Natürlich alles per Hand gelesen. und mechanische Sortierung der entrappten Beeren u.a. mit speziellen Rütteltischen und danach nochmal eine Handsortierung. Auf Calon Ségur wird immer schon alles zu 100% entrappt, was im nördlichen Teil des Médoc durchaus Sinn macht, denn hier gibt es häufig auch etwas grüne Rappen. Spontangärung für 20 Tage im großen Fuder. Der Ausbau erfolgt anschließend in 100 Prozent neuem Holz für 20 Monate. Hier ist der Ausbau komplett klassisch im neuen Barrique, keine Tonneaux, keine Betoneier.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99
/100

Quarin über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Quarin: Schwarze Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, komplexe, delikate und würzige Nase. Beim Schwenken des Glases zeigt er sich tiefer, mit Nuancen von Kirsche, Blumen und Vanille. Minutiös im Auftakt, sehr, sehr aromatisch in der Mitte, mit Anmut im Mundgefühl, entwickelt sich der Wein nach der Mitte aufsteigend. Er gewinnt dann an lieblichen Nuancen, bevor er sehr, sehr lang mit minutiösen und tiefen taktilen Nuancen von schwarzen Früchten endet. Das Ganze ohne jeglichen Tanninwinkel. Das ist einfach großartig. Zusammenstellung: 70 % Cabernet Sauvignon, 24 % Merlot, 5 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot. Alkoholgehalt: 15° - pH-Wert: 3,8. Ertrag: 26 hl/ha. 99/100

98
/100

Terre de Vins über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Terre de Vins: Strahlend, saftig, eine Architektur wie eine Kathedrale mit einem Pfeil aus meisterhaften und rassigen Tanninen, auf denen sich der Gaumen windet und rote und schwarze zerdrückte Früchte, feine Lakritze, Thymianblüten, Kakao und Gewürze enthüllt. Etwas mehr Merlot in diesem Jahr, wie fast überall im Médoc, da der Jahrgang ihm so gut bekommt. 98/100

97–99
/100

VVWine über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- VVWine: Tiefgründig, finessenreich, mit grossem aromatischen Potential, klar und rein wie ein Bergbach, mit fast schon einer burgundischen Ausstrahlung. Im Gaumen dicht, konzentriert, ungemein knackige Frucht, die Tannine sind omnipräsent, halten sich dennoch im Hintergrund, der Wein hat Rasse und Präzision, viel Würze und zeigt im Abgang eine aromatische Länge, die seinesgleichen sucht. Hey, keine Angst vor 15% Alkohol, das ist alles super verpackt und ich lege meine Hand ins Feuer, hier schlummert ein grosser Calon Ségur im Fass, der Kraft und Frische mit Eleganz und Charme verbindet. Hervorragend. 97-99/100

97–99
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Revue du Vin de France: This estate's vintage attains levels of alcohol and concentration that are impressive. It nevertheless finds its point of balance thanks to well preserved freshness whose thread of acidity adds liveliness to the finish in a minty touch. Very long. 97-98/100

97–99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Inky dark in color, the wine pops with crème de cassis, blackberries, smoke, lead pencil, 5 spice, and flowers in the aromatics. The wine explodes with endless waves of cassis, peppery blackberries, Asian spice, espresso, and dark chocolate on the palate. Everything is in place here. The wine coats your teeth, palate, and gums with fruit, and freshness that sings. The seamless finish is made even better with a refreshing hit of chocolate mint at the end. The wine builds, and expands in the finish as it crosses the 60 second mark. The wine blends 70% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot, 5% Cabernet franc and 1% Petit Verdot. 15% ABV, 3.8 pH. The harvest took place September 6 - September 27. The is the earliest harvest in the history of the property. Yields were 26 hectoliters per hectare. Only 53% of harvest was placed into the Grand Vin. The wine is aging in 100% new, French oak barrels for 20 months before bottling. Drink from 2028-2060. 97-99/100

97–99
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Jeb Dunnuck: A wine that's going to flirt with perfection, the 2022 Château Calon Ségur is a blend of 70% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot, and the rest Cabernet Franc and Petit Verdot, harvested between September 12 and 26, from yields of 40 hectoliters per hectare. Its deep purple hue is followed by a heavenly bouquet of cassis, smoke tobacco, flowery incense, and toasted spices. This ripe, sexy, full-bodied beauty has ultra-fine tannins, a layered, multi-dimensional mouthfeel, and a great finish. Its tannins, as well as its overall balance and purity, are just about off the charts, and this remarkable effort shows how successful the northern part of the Médoc was in 2022. Bravo! 97-99/100

96–98
/100

Parker über: Chateau Calon Segur 3eme Cru

-- Parker: The 2022 Calon-Ségur is another superb wine from this historic Saint-Estèphe third growth that began a comprehensive renaissance the better part of a decade ago. Unwinding in the glass with aromas of cassis and blackberries mingled with hints of fresh mint, burning embers, licorice and violets, it's medium to full-bodied, layered and concentrated, with terrific depth at the core, supple tannins and a long, saline finish. The blend consists of 57% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, 7% Cabernet Franc and 2% Petit Verdot. Vincent Millet observed that 'when you tasted the Merlot, you were under the impression that you were tasting Cabernet.' 96-98/100

Mein Winzer

Calon Segur

Calon Segur ist in vielerlei Hinsicht ein sehr traditionelles Weingut. Seine Geschichte geht auf die Römerzeit zurück, als Saint-Estèphe den Namen „de Calones“ trug. Die Weine waren – mit einem kleinen Tief in den Sechzigern und Siebzigern – fast das ganze 20. Jahrhundert hindurch sehr gut und seit...

Chateau Calon Segur 3eme Cru 2022