Saint Peray Harmonie 2021

Domaine Alain Voge: Saint Peray Harmonie 2021

BIO

Zum Winzer

93
100
2
Marsanne 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2039
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
unkonventionell
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 93/100
Decanter: 92/100
Wine Spectator: 92/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Peray Harmonie 2021

93
/100

Lobenberg: Biodynamische Weinbergsarbeit, alles nach dem Mondkalender orientiert, mit Tees und Kräutern als Spritzmittel. Vergärung und Ausbau im Betontank, kein Holzkontakt. 8 Monate auf der Hefe im Tank, sehr minimale Filtration. Der Wein soll das pure Terroir von Saint Peray ausdrücken, pure Marsanne, es gibt keine Roussanne in Saint Peray bei Voge. In 2022 war der Ertrag recht hoch, im Gegensatz zum kleinen 2021. Hier in der Domaine ist man überzeugt, dass die höheren Erträge den Weißweinen eher helfen, weil mehr Saft auch immer weniger Konzentration bedeutet. Konzentration gibt es hier ohnehin genug. Extrem konzentrierte Jahre wie 2019 sind also nicht unbedingt wünschenswert für die Weißen, weil es einfach schnell zu üppig werden kann. Aber dann kommt 2021 und alles ist anders. Zwar durchaus konzentriert, aber eben eines der kühlsten Jahre der Moderne. Gewaltige Frische trifft auf niedrige Erträge. Das ergibt ein absolutes Feuerwerk am Gaumen! Superbe Frische schon in der Nase. Dazu eine feine Granitreduktion vom kargen Gestein, sehr viel Feuerstein, fast denkt man ein bisschen Riesling vom Schiefer. Grüntee und Salbei, frisch geriebene Zitrone. lässt fast an die Loire denken, Zitronengras, Limettenzeste, Pfirsich, Zitronenthymian, sehr klar und fokussiert. Der Mundeintritt ist saftig, auch hier viel grünliche Reflexe in der Frucht, dicht, samtige Kontur, aber mit so viel berauschender Frische und Fokus. Läuft nur geradeaus. Ananasschale, süße Zitronen, weißer Pfirsich, feine Bitterstoffe aus der Grapefruitschale. Leichte Tanninstruktur, feines Salz an den Zungenrändern. Toller Geradeauslauf, schlank und saftig, sehr schmackhaft und animierend. Selten habe ich so berauschend gute Weißweine auf der Zunge gehabt, vielleicht sogar noch nie, wie im spannungsgeladenen Kracherjahr 2021 – und das gilt auch schon für die kleineren Qualitäten. 93/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

92
/100

Decanter über: Saint Peray Harmonie

-- Decanter: Fresh, floral and easy-going. Well-balanced, with a subtle mineral glint and tension, then a gentle, tapered finish. 92/100

92
/100

Wine Spectator über: Saint Peray Harmonie

-- Wine Spectator: Plump and enticing, with star fruit, melon and pear notes that glide through, laced with hints of shortbread and heather. Drink now through 2024. 685 cases made, 25 cases imported. 92/100

91
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Peray Harmonie

-- Jeb Dunnuck: Also all Marsanne, the 2021 Saint-Péray Harmonie is a fresher, vibrant effort offering pretty citrus and orange pith-like aromatics, medium-bodied richness, nicely integrated acidity, and a clean, classy style that's going to shine on the dinner table over the coming 2-4 years. 91/100

Mein Winzer

Domaine Alain Voge

Was Chave für Hermitage ist, das sind Clape und Voge für Cornas – DIE absoluten Großmeister und Kultwinzer ihrer Appellationen. 1958 stieg Alain Voge in die elterliche Domaine ein, da lagen Cornas und Saint Peray noch im Dornröschenschlaf. Derzeit war es eine mehr als gewagte Idee, sein Leben diesen...

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