Sterpi Timorasso 2019

Vigneti Walter Massa: Sterpi Timorasso 2019

2
Timorasso 100%
5
weiß, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2046
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sterpi Timorasso 2019

96
/100

Lobenberg: Der Godfather of Timorasso, Walter Massa, ist eine lebende Legende dieser autochthonen Rebsorte. Alle Winzer im Piemont kennen ihn. Man muss nur den Namen erwähnen, schon gibt es anerkennende Gesichter voller Hochachtung. Es gibt keinen anderen Winzer, der sich so dieser weißen Rebsorte verschrieben hat. Sterpi ist ein Cru von 1,5 Hektar. Die Reben stehen auf 280 Meter über Normalnull in Südwest-Ausrichtung. Kalkhaltiger Boden mit losen Steinen. Die Reben wurden 1996 gepflanzt mit einer Nachpflanzung in 2006. Spontanvergärung im Stahltank. 60 Stunden Schalenkontakt, auf die dann der Ausbau im Stahltank und etwas Zement stattfand. Die Nase ist hier wieder ganz typisch. Etwas grüner Apfel, weiße Blüten und etwas Amalfi-Zitrone. Aber alles sehr subtil. Am Gaumen packt der Wein zu, hat leichte Gerbstoffe und salzige Noten. Die Säure ist gut integriert aber eher im Hintergrund. Das ist ein Essensbegleiter. Man hat wie beim Einstiegs-Timorasso grüne Walnuss, aber hier wirkt alles eine Spur erhabener und dichter. Diesen Cru sollte man mindestens ein Jahr nach Veröffentlichung reifen lassen und ihn dann über 15 und mehr Jahre trinken. Eine Rebsorte, die ganz langsam aufblüht, aber dann richtig spannend wird. 96/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Walter Massa

Walter Massa ist der Godfather des Timorasso. Er hat sich in den frühen 1980er Jahren im Piemont dieser autochthonen Rebsorte verschrieben. Und weil kaum ein anderer Winzer sich mit ihr beschäftigte, sondern alle auf Nebbiolo und Barbera oder allenfalls Chardonnay setzten, ist er auch der einzige...

Sterpi Timorasso 2019