Rheingau Riesling Kabinett 2021

Robert Weil: Rheingau Riesling Kabinett 2021

Zum Winzer

94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
8,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2041
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
leicht süss
3
Lobenberg: 94+/100
Suckling: 93/100
Gerstl: 18+/20
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rheingau Riesling Kabinett 2021

94+
/100

Lobenberg: Auf dem Weingut Robert Weil gibt es nur einen einzigen Kabinett. Also alles das, was sonst theoretisch auch Turmberg oder Gräfenberg Kabinett hätte werden können, fließt in diesen Wein ein, weil man sich entschlossen hat, die Top-Lagen namentlich nicht mit dem Kabinett, sondern erst mit der Spätlese zu zeigen. Das ist aber eine rein taktische Maßnahme und ändert nichts daran, dass dieses Kabinett einfach so ziemlich das Beste an Kabinett ist, was es im Rheingau gibt. Diese ganz klare, brillante, helle Frucht des Weil’schen Rieslings zeigt sich natürlich auch im Kabinett. Das ist so ein schicker, reiner Traubensaft. Ein kleines bisschen Feuerstein, Sanddornwürze, weißer Pfeffer, Pfefferminze, grüner Apfel und Aprikose. Und doch ist nichts an Süße zu spüren, sondern nur diese wahnsinnige Frische aus europäischer weißer und gelber Frucht. Weiße Blüten, verspielt und doch mit der Power des Rheingaus. Schub, Kraft, da knallt es schon ein bisschen im Glas. Aber dieses energetische Spiel aus Süße und salziger Schiefer-Mineralität kann man in Kiedrich ebenso ins Glas bringen. Ein extrem feiner, schöner, kühler und leckerer Rheingau-Kabinett. Und 2021 ist so ein schickes Jahr für Kabinette, vibrierend, saftig, stahlig und hoch fein. Superb! 94+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Rheingau Riesling Kabinett

-- Suckling: Wonderfully floral and animating, but also peachy and succulent. This could almost be from the world-famous Wehlener Sonnenuhr site on the Mosel thanks to the scintillating interplay of fruit and acidity, with zero perceptible alcohol. Long, wet stone finish with tons of energy. Drink or hold. Screw cap. 93/100

18+
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Gerstl über: Rheingau Riesling Kabinett

-- Gerstl: Auf diesen Kabinett habe ich mich sehr gefreut, nachdem wir zuvor alle trockenen Weine verkostet haben. Das ist ein richtiger Strahlekäfer, ein Energiebündel ohne Ende. Was für eine unendliche Frische, zusammen mit dieser Frucht, die wie die Sonne aus dem Glas scheint. Herrliche Aromen von Zitrone und Grapefruit, mit wunderschöner Mineralität unterlegt. Am Gaumen die perfekte Balance aus Frucht und Säure, genau richtig für einen grossartigen Kabinett. Die Energie in diesem Wein wirkt wie ein Stromstoss und durchfährt den ganzen Körper. 18+/20

Mein Winzer

Robert Weil

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