Rheingau Riesling QbA 2021

Robert Weil: Rheingau Riesling QbA 2021

VDP

Zum Winzer

92+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2036
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
frische Säure
3
Lobenberg: 92+/100
Suckling: 91/100
Falstaff: 90/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rheingau Riesling QbA 2021

92+
/100

Lobenberg: Der Gutswein bekommt rund 10 Prozent Holzanteil, der Rest wird im Edelstahl ausgebaut, um diesen kristallklaren, fruchtigen Stil zu betonen. Das Holz gibt aber eine ganz feine Struktur, einen gewissen Grip. Der Gutswein wächst in Weinbergen rund um die Kiedricher Berglagen. Es gab keinen Frost und keinen Hagel in 2021 bei Weil. Es gab wie überall sehr hohe Niederschläge im Sommer, der Pflanzenschutz war extrem aufwendig. Das Team war pausenlos in den Weinbergen unterwegs und hat grundlegend biologisch gearbeitet, was eine zusätzliche Herausforderung war. Die Reife kam sehr viel später als gewohnt, man musste viel länger zuwarten als zuletzt. Der Gutsriesling bekommt rund 10 Prozent großes Holz, der Rest ist im Edelstahl. Der kleine Tick Holz bringt nochmal ein bisschen mehr Struktur. Die Nase ist wie immer glockenklar, fein und geschliffen. Granny Smith und weißer Pfirsich, frische Weintraube. Total reife, cleane Frucht, keine Botrytis und nichts Üppiges und nichts Grünes, das Ying und Yang genau in der Mitte. Die perfekte Balance eines mittelreifen Jahres, es ist klar reifer als 2004, 2008, 2010. Der Gutsriesling von Weil ist ein Wunderwerk der Beständigkeit. Jedes Jahr liefert er ab, ist immer eine Bank. Unerschütterlich und zeitlos. Der Mund ist so typisch Rheingau wie es nur geht. Die Säure so vibrierend, glockenklar, saftig und verspielt. Schön schlank, toller Zug, ein typischer Weil, aber auch mit guter Kraft und Fülle für das kühlere Jahr. Ein freudestrahlender Riesling, der eigentlich jedem Rieslingfan schmeckt. Unglaublich lecker, einfach ein schöner Traubensaft. Der Wein hat immer Stil und Charme. 92+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

91
/100

Suckling über: Rheingau Riesling QbA

-- Suckling: Enticing spring blossom, white peach and Amalfi lemon aromas with a touch of herbal freshness. Elegant and racy with a tight core of wet stone minerality and fine tannins. Very crisp and bright finish. For a basic dry riesling this should age extremely well. Drink or hold. Screw cap. 91/100

90
/100

Falstaff über: Rheingau Riesling QbA

-- Falstaff: Sortentypisch in der Nase, grüner Apfel, Zitronenzesten, Pfirsich, Schieferwürze, nasses Gestein. Am Gaumen geradlinig, klar, guter Säurezug, schlank im Körper, mittelgewichtig im Extrakt, mineralische Würze, leicht salzig, dahinter Frucht von Pfirsich, dazu Zitrone. 90/100

Mein Winzer

Robert Weil

Schon von weitem erkennt man die Flaschen von Robert Weil an ihrem charakteristischen Himmelblau. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt steht diese Farbe für Spitzen-Rieslinge auf absolut höchstem Niveau. Ein Markenzeichen, symbolisch für die kompromisslose Qualität der Weine von...

Rheingau Riesling QbA 2021