Riesling Steinberg Großes Gewächs 2021

Gut Hermannsberg: Riesling Steinberg Großes Gewächs 2021

VDP

Zum Winzer

95–97+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95–97+/100
Suckling: 96/100
Parker: 94/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Steinberg Großes Gewächs 2021

95–97+
/100

Lobenberg: Biologische Weinbergsarbeit, Ganztraubeneinmaischung, nur kurze Standzeiten, komplett im Holz ausgebaut. Erst seit 2015 sagt Karsten Peter, dass er verstanden hat, den Weinberg zu bändigen. Der Wein war früher so extremistisch und karg, geradezu brutal in seiner Art. Aber jetzt hat er die Trinkbarkeit, die Balance gewissermaßen gefunden. Aber es war ein langer Lernprozess diesen extrem kargen Weinberg zu verstehen, der ja quasi nur aus Stein besteht. Der Name ist hier wirklich Programm, das ist alleine optisch schon ein Hammer. Sicher einer der beeindruckendsten Weinberge Deutschlands, könnte auch in Chablis liegen. Der Wein riecht zunächst wie ein Sommerregen, nur feuchtes Gestein, keine Frucht, keine Zugeständnisse. Kristallklar und glockenhell. Trotzdem würzig, sonst wären wir ja nicht an der Nahe. Ein Zusammenspiel verschiedenster Mineralgerüche, man kann es kaum auseinanderhalten. Mit Luft nur ein Hauch von hochfeiner gelber Frucht, Limettenzeste, Yuzu, aber nur in Anklängen. Die Konstante ist das Gestein. Ehrlich gesagt genieße ich diesen Wein in seiner hammerharten Steinigkeit, aber irgendwo auch in der Jugend, es ist ein bisschen ein Extremist, aber er hat halt doch genug Druck und seidigen Extrakt, um nicht brutal zu sein. Mit dieser 2021er Klassik wirkt er nicht nur unglaublich elegant, sondern auch erstaunlich delikat, obwohl er so puristisch daherkommt. Wie Karsten sagte, er hat irgendwo die Balance gefunden und das schmeckt man wirklich. Der Wein hat in 2021 eine Eleganz der Extraklasse. 95-97+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Suckling über: Riesling Steinberg Großes Gewächs

-- Suckling: 26 Jul, 2022 – The beauty of the citrus fruit (the zest, the pith and the juice!) is on full display here. Concentrated and juicy front palate, then the minerality and the tobacco-leaf character climbs slowly out of the depths. Such exciting crushed-stone minerality at the very long and focused finish. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink or hold. 96/100

94
/100

Parker über: Riesling Steinberg Großes Gewächs

-- Parker: The 2021 7 Terroirs is pure Riesling sourced from younger vines in all the steep grand crus of the domaine. Clear, ripe and quite intense, with stony purity but also phenol aromas typical for this producer (three to six hours of maceration), the wine shows fresh and finely greenish lime and lemon aromas. Round and lush on the palate, this is a remarkably well-balanced, persistently aromatic and fruity dry Riesling with a fine, crystalline, saline and intense finish. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted in August 2022. 94/100

Mein Winzer

Gut Hermannsberg

Im Jahr 1901 gründete der preußische Staat die Domäne und erwarb die ersten Flächen: steiles, zerklüftetes und felsiges Gelände inklusive einer ehemaligen Kupferschürfung.

Riesling Steinberg Großes Gewächs 2021