Riesling Scharzhofberger Kabinett 2021

Egon Müller: Riesling Scharzhofberger Kabinett 2021

VDP

Limitiert

Zum Winzer

97+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
8,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2062
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 97+/100
Mosel Fine Wines: 96/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Scharzhofberger Kabinett 2021

97+
/100

Lobenberg: Die typisch hauchfeine Nase des Scharzhofs in Reinform, sehr elegant, total reduziert, weniger Frucht als in den Vorjahren, nasser Stein, Feuerstein, Rauchigkeit, vielleicht ein ganz feiner Hauch Cassis darunter. Wenn 2020 in seinen zarten Anklängen und der Ruhe an 2016 erinnert hat, ist der 2021er aufregender, strammer, dichter, intensiver, griffiger, gewissermaßen wilder, aber eben in einer total kühlen, ultraklassischen Steinwein-Typizität. Vielleicht ein kühleres 2019, vielleicht 2004, 2001 oder etwas in dieser Art, aber durch die hohe Dichte ist es nochmal was ganz Eigenes. Eigentlich ist der Wein gerade nur flüssiger Stein. Immense Vibration auf der Zunge, die Tannine beißen sich fest, ein krasser Scharzhof mit einem kompromisslosen Zug, strammer, fast explosiver Säurestruktur und so beißender Mineralität, dass man die Augen zusammenkneift. Der Restzucker ist moderat und das merkt man am Gaumen. Die fantastisch salzige Säure verdammt den Zucker in die komplette Bedeutungslosigkeit. Ein Lasterstrahl-Kabinett, der Scharzhof war lange nicht mehr so wild und spannend. Mega, aber eigentlich muss man dieses kleine Monster für 10 Jahre wegsperren. 97+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Scharzhofberger Kabinett

-- Mosel Fine Wines: The 2021er Scharzhofberger Riesling Kabinett is a barely fruity-styled wine with a bright white-yellow color and a stunningly pure nose of white peach, citrusy fruits, white flowers, smoke, and a subtle dash of whipped cream. The wine proves stunningly vibrant on the almost off-dry tasting palate and leaves great notes of fresh herbs and spices in the long finish. The aftertaste is to die for as it proves airy, elegant, precise, and incredibly persistent. What a great success! The only downside is that one will need to be a bit patient and give the wine a few years in the bottle in order to allow it to integrate the touch of tartness currently floating around. 96/100

Mein Winzer

Egon Müller

Die besten edelsüßen Rieslinge der Welt kommen von der Saar und der Mosel. Das Weingut Egon Müller steht allgemein anerkannt an der Spitze dieser kleinen Elite. Man muss keine weiteren Worte verlieren. Wer die hohen Preise der weltbesten Weine bezahlen will und kann, weiß warum diese Summe dennoch...