Lobenberg: Die Sekte von Diel haben ja seit jeher ein bisschen Kult-Status und das zurecht, denn sie gehören zu den besten in Deutschland. Das Goldloch ist eine sehr steile Lage, immer fein, mineralisch, steingeprägt. Der Grundwein wird klassisch im Stückfass ausgebaut und erst danach zur Versektung in die Flasche gegeben. Die Nase ist verblüffend und diese Goldloch Cuvee ist qualitativ durchaus auf den Spuren der Burgunder-Cuvee Mo Reserve. Ein Angriff auf die Vormachtstellung. Die Nase ist weinig. Purer, wunderbarer Wein mit hohem Mineralfaktor. Der Jahrgang 2017 war ja durchaus ein bisschen wild und straff in der Jugend, das spürt man immer noch, aber das lange Hefelager hat das Ganze schon gezähmt. Läuft über Biskuit, sehr feiner Rauch, Quitte. Feine Birne und Apfelnote, tolle Würze und intensiver Terroirabdruck aus der Steillage. Dazu kommen rote Johannisbeere und ein guter Schuss Cassis. Sehr vitale Säurespur, zieht salzig durch, viel Dramatik. Das ist eine wahnsinnige, aromatische Cuvee. Auf der einen Seite so unglaublich fein, so unglaublich zart und so mineralisch verspielt. Auf der anderen Seite aus dem langen Hefelager eine irre Fülle. Und dann aus dem Extrakt, und ebenfalls aus dem langen Hefelager, eine wunderbare Süße. Wie es besser nicht sein kann. Dieser Sekt ist trotz des langen Hefelagers eindeutig zu jung. Ich würde ihn auf jeden Fall nochmal ein paar Jahre weglegen. Er wird ein langes Leben vor sich haben. Für mich einer der großen deutschen Sekte. Ich bin ziemlich geflasht.