Pegau Domaine & Chateau: Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée 2022

Pegau Domaine & Chateau: Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée 2022

Zum Winzer

Grenache 80%, Diverse 10%, Syrah 6%, Mourvedre 4%
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2060
voluminös & kräftig
pikant & würzig
Lobenberg: 96–98/100
Parker: 95–97/100
Suckling: 96/100
Jeb Dunnuck: 97/100
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée 2022

96–98
/100

Lobenberg: Pegau ist vielleicht die traditionellste Domaine in Châteauneuf heute, zumindest bei den Roten. Die Vinifikation ist sehr oldschool. Die rote Cuvée Reservée wächst überwiegend im Norden und Nordosten der Appellation, also auf Galets Roulés und sandigen Böden mit etwas Kalkstein. Ausbau im großen, alten Fuder wie gewohnt bei Pegau. Der Rotwein enthält alle 13 Rebsorten, die häufig gemeinsam in den alten Weinbergen gepflanzt sind. Aber natürlich ist die Grenache immer taktangebend, im Fall von 2022 mit rund 80 Prozent. Es gibt niemals neues Holz bei Pegau. Der Ausbau findet in sehr alten, großen Fuderfässern statt. Auch die dunkelfruchtige, sehr würzig-kraftvolle Nase ist typisch für Pegau. In die Nase steigt Amarenakirsche, frischer Tabak, auch etwas Brombeerstrauch und immer wieder diese Wand aus würzig-süßen Kräutern. Der tiefe Garrigues-Abdruck ist die DNA von Pegau. Der 2022er wirkt unglaublich klassisch in seiner Auslegung, erinnert mich an große Jahre der 90er – vielleicht sogar an meisten an 1990 selbst. Es ist ähnlich balanciert zwischen hoher Reife und Energie am Gaumen. Sehr dicht gewirkter, unglaublich konzentrierter Fruchtkern, der von warmem Gestein und süßen Kräutern eingehüllt ist. Auch Nelkenpfeffer und etwas Kokosnuss. Sehr spicy, es ist schon ziemlich erstaunlich wie viel Terroir und Salz und mineralische Schärfe dennoch durch diese Massen an konzentrierter, fast getrockneter Frucht durchkommt. Der Wein hat eine immense Länge, schiebt richtig an, Druck und strukturelle Power ohne Ende. 2022 ist schon ein gewaltiger Dampfhammer in seiner großen Klassik.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

95–97
/100

Parker über: Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée

-- Parker: A quick assemblage from foudres of the 2022 Châteauneuf du Pape Cuvée Réservée reveals a dark-fruited, spicy style, enlivened by hints of violets and garrigue. Full-bodied, rich and densely concentrated, with a long, silky finish, it looks to be a near-carbon copy of the stunning, cellar-worthy 2019. 95-97/100

96
/100

Suckling über: Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée

-- Suckling: A very dark, structured and full-bodied Chateauneuf-du-Pape with aromas of leather, tar, raw meat and a hint of wild forest berries. Still very youthful and a bit closed, but the abundant fine-grained tannins give this terrific aging potential. A cuvee of 80% grenache, 6% syrah, 4% mourvedre and 10% other traditional grape varieties. Matured for two years in large, neutral oak. Drinkable now, but best from 2027.

97
/100

Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée

-- Jeb Dunnuck: Beautiful stuff and one of the gems in the vintage, the 2022 Châteauneuf Du Pape Cuvée Réservée shows ripe black cherries, scorched earth, sandalwood, and incredibly peppery garrigue and spice. It's medium to full-bodied on the palate and has a pure, focused, concentrated mouthfeel, ripe tannins, and a great finish. It's a serious, classic Pegau that has so much to love and will shine for another 40 years in cold cellars. It reminds me of the 2015. Drink 2025-2065.

Mein Winzer

Pegau Domaine & Chateau

Erst seit 1987 füllt die Familie Feraud ihren eigenen Wein ab. Davor wurde die gesamte Ernte an die großen Handelshäuser des Rhone-Tals verkauft.

Chateauneuf du Pape Cuvée Réservée 2022