
Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Rhone Cuvee Speciale 2024
100
- 2
- Grenache 95%, Diverse 5%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2028–2050
- Verpackt in: 12er
- 9
- saftig
- pikant & würzig
- strukturiert
- 3
- Lobenberg: 96–97+/100
- 6
- Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape, Quartier Les Ferrailles - Route de Cucuron, 84160 Lourmarin, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 83 kcal / 348 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Cuvee Speciale 2024
/100
Lobenberg: Die Nase ist blumig und fein mit einer hellen Veilchennote. Der Wein ist insgesamt nicht sehr hochfarbig, aber sehr duftig. Veilchen, Vergissmeinnicht und helles Gestein, dazu Erdbeere, Himbeere und ein bisschen rote Johannisbeere. Duftig, verspielt und filigran! Darunter eine leichte Rappenwürze. Der Sommer war warm, der Herbst trocken und die Ernte daher fantastisch. Die großen Verluste resultieren aus dem Mehltau im Frühling. 100 Prozent Ganztrauben bringen diese Rappenwürze hinter der feinen, frischen, ätherischen und verspielten Frucht und damit eine überwältigende Balance – wie jedes Jahr! Das ist einfach ein so unglaublich guter Côtes du Rhône, wie es nur wenige gibt… Auch der Mund ist spielerisch. Diese wunderschöne würzige Rappigkeit mit den darauf laufenden Himbeeren und Erdbeeren, dazu etwas rote Johannisbeere. Tolle Länge zeigend mit Salzigkeit, Lehm und Kalkstein. Der Wein hat 14,5 Volumenprozent Alkohol, man konnte hier lange mit der Lese warten, weil man auch wusste, dass man mit der Ganztraubengärung die richtige Balance bekommt. Dieser Wein zeigt alles was ein fantastisch balancierter Côtes du Rhône braucht. Wie jedes Jahr bin ich hin und weg… Vielleicht nicht ganz an 2023 heranreichend, aber letztlich ein phänomenaler Côtes du Rhône! *** 2024 war an der Südrhône geprägt von extrem hoher Feuchtigkeit im Winter wie im Frühling, auch der Sommer war eher durchwachsen. Extrem viel Mehltau-Befall bei Grenache und noch mehr bei Mourvedre war die Folge, dementsprechend gab es extrem kleine Ernten, weniger als 50% der Normalernte. Nur die sehr alten Reben bei gleichzeitig sehr späten Lesezeitpunkten brachten hervorragende Ergebnisse. Das setzte perfektes Terroir voraus. Trennte sich schon 2023 die Spreu vom Weizen, so gibt es 2024 weniger als 10% sehr gute Erzeuger, 90% scheint qualitativ eher minderwertig zu sein. Die Rotweine der Region Châteauneuf fallen eher hell aus, deutlich geprägt von der Grenache: Beschwingt, duftig und fein. Weniger Power, sondern aromatisch-tänzelnde und alkoholärmere Weine mit zum Teil grandioser Aromatik. Die Allerbesten können eine Reminiszenz and große Weine aus 1978 sein. Wirklich grandios, tieffarben, alkoholarm, fein, blumig verspielt und aromanstark sind aber eher die besten Weine aus Gigondas vor Rasteau und Vacqueyras mit grandios ausfallenden Syrahanteilen. Die Villages Seguret und Vinsobres sind auch stark im Kommen! *** Die Cuvée Spéciale ist ein fast reiner Grenache aus 70 Jahre alten Reben. Die Plots für den Wein liegen an der Grenze zwischen Châteauneuf-du-Pape und Courthézon, also dort, wo auch Beaucastel und Janasse ihre besten Reben der Top-Cotes du Rhone stehen haben, Coudoulet und Garrigues. Der Wein hat 14,5 Volumenprozent Alkohol. Der Wein neigt immer total zur roten Frucht. Um ehrlich zu sein: Mein absoluter Liebling unter den Tardieu Weinen, weil er einfach so ein sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis hat und baugleich zum Châteauneuf Cuvée Spéciale daherkommt. So etwas wie diesen Wein gibt es keine zwei Mal zu diesem Preis. Die Trauben werden nicht entrappt – eine Parallele zur Cuvée Spéciale aus dem Châteauneuf-du-Pape. Die Reben stehen nur eben direkt außerhalb der Appellation, was der Qualität der Weine jedoch keinen Abbruch tut. Nach der Spontangärung in Betonfudern wird der Wein schonend abgepresst und für acht Monate in zwei- und dreijährigen Barriques ausgebaut. Danach weitere zehn Monate im Stockinger-Doppelstück. Die Weine werden nicht geschönt und nicht filtriert, bevor sie in die Burgunderflaschen gefüllt werden. Ab dem Jahrgang 2020 mit der teuersten Korkvariante von DIAM
Jahrgangsbericht
Wir springen in den letzten Jahren zwischen Jahrgängen der Moderne, wie 2020 und 2022, die heiß und extrem trocken sind, und solchen Jahren wie 2019, 2021 und 2024, die eher klassisch anmuten und vergleichbar kühl sind, wie es in den 1990er Jahren war. Der ganz große Unterschied ist, dass die besten Winzer heute ein Klima, vergleichbar mit vergangenen Jahrzehnten mit kühlen, regenreichen Sommern, später Lese und moderater Traubenreife, durch ihren genialen Weinbau viel besser ausbalancieren können. Aber das ist eben nur bei den Besten der Fall – da trennt sich die Spreu vom Weizen immer mehr. Viel Manpower, Laubarbeit, gestaffelte Lese, Schnelligkeit und rigoroses Sortieren machen dann den Unterschied zwischen Weltklasse und mittlerer Katastrophe – das gilt vor allem für die Südrhône. Für uns als Händler heißt das noch kompromissloser Einkaufen und sich weiterhin nur auf die handwerklich besten Winzer und großen Lagen zu fokussieren… Gerade die späte Lese und die daraus resultierende lange Hangzeit am Stock brachten aus diesem etwas kühleren, feuchteren Sommer bestenfalls ein so gigantisches Aromenfeuerwerk hervor, dass ich manchmal aus dem Staunen nicht herauskam. So eine aromatische Wucht! Solch einen dramatischen Druck und einen Reichtum an feinsten Facetten habe ich absolut nicht erwartet. Aber die ersten Primeurs 2024 bei den Großmeistern der Rhône wie Tardieu, Chapoutier, Ferraton, Clos des Papes und Co haben mich vielfach umgehauen! *** Südrhône – durchwachsen, aber spannend: 2024 war an der Südrhône geprägt von extrem hoher Feuchtigkeit im Winter wie im Frühling und auch der Sommer war eher durchwachsen. Extrem viel Mehltau-Befall bei Grenache und noch mehr bei Mourvèdre war die Folge. Dementsprechend gab es extrem kleine Ernten, weniger als 50 Prozent eines Normaljahres. Nur die sehr alten Reben bei gleichzeitig sehr späten Lesezeitpunkten brachten hervorragende Ergebnisse. Das setzte perfektes Terroir voraus. Trennte sich schon 2023 die Spreu vom Weizen, so gibt es 2024 im Süden vielleicht weniger als 10 Prozent echte Top-Erzeuger; 90 Prozent scheinen qualitativ eher mittelmäßig geraten zu sein. Die Rotweine der Region um Châteauneuf fallen eher hellfarbig aus, deutlich von der Grenache geprägt: beschwingt, duftig und fein. Weniger Power, sondern aromatisch-tänzelnde und alkoholärmere Weine mit zum Teil grandioser Aromatik. Die Allerbesten können eine Reminiszenz an große Weine aus dem Jahr 1978 sein. Wirklich grandios, satt in der Farbe, dennoch alkoholarm, fein, blumig verspielt und aromenstark sind aber eher die besten Weine aus Gigondas vor Rasteau und Vacqueyras mit grandios ausfallenden Syrah-Anteilen, die das kühlere 2024 mehr mochte. Auch die Villages Séguret und Vinsobres sind stark im Kommen! *** Nordrhône 2024 – Syrah-Weltklasse wie 2010: Maxime Chapoutier, Sohn der Rhône-Legende Michel Chapoutier, vergleicht den Jahrgang 2024 an der Nordrhône am ehesten mit 2010 – diesem kühlen, hochmineralischen, brachial fokussiert geradeaus laufenden und in der Jugend etwas unnahbar-steinigen Charakter. Und wer heute das Glück hat, die bestbewerteten 2010er Rhône-Weine im Glas zu haben, bekommt einen Vorgeschmack, wie überragend sich die 2024er in bester Trinkreife dann präsentieren können. Einige der besten 2024er brauchen sicher etwas mehr Zeit, sind in der Jugend nicht so opulent-charmant wie 2023 oder 2022, sondern von vornherein feiner, seidiger, rassiger und energetischer ausgelegt. Sie sind unglaublich fein und elegant, dennoch wahnsinnig dicht verwoben, mit engmaschigen, seidig-üppigen Tanninen. 2024 ist wirklich ein so schickes Jahr wie eine reifere Turbovariante des kühlen 2021 mit einem Touch der großen 2019er drin. Die Weine zeigen eine überraschend hohe Farbdichte, mit viel Violett. Schon daran sieht man, dass es trotz Kühle und moderatem Alkohol alles andere als ein dünner Jahrgang ist. Viele pfeffrige Noten, samtig-dichte und wollüstige Tannine. Üppige, beeindruckende Rotweine ohne viel Fett, aber dennoch tief, reif und fein, dabei bei sehr moderatem Alkohol eine gewaltige innere Dichte. Moderner Weinbau trifft das Klima der 1990er Jahre – großes Kino. *** Für die Weißen deutet sich gar ein durch die Bank grandioses Jahr an – deutlich feiner und rassiger als das mediterrane 2022, eher wie 2021 mit 2019, also ziemlich Best of the Best. 2024 kann im Weißwein-Bereich sicher unter den größten Jahren rangieren, da sind sich die meisten Winzer jetzt schon einig.
Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape
Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.
