Barolo Sarmassa Vigna Merenda 2019

Scarzello Giorgo e Figli: Barolo Sarmassa Vigna Merenda 2019

2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Sarmassa Vigna Merenda 2019

96
/100

Lobenberg: Der Flagship Wein der Familie wird nur in den besten Jahrgängen gemacht. Die Trauben der 15 bis 25 Jahre alten Reben kommen zu 100 Prozent aus der Lage »Vigna Merenda«, mitten im Herzen der Cru Lage Sarmassa. Die Böden bestehen hauptsächlich aus kalkhaltigen Tonböden auf 250 bis 300 Höhenmetern. Reine Handlese, dann werden die fünf Parzellen separat spontan mit wilden Hefen vergoren und ein Jahr lang ausgebaut. Nachdem der ideale Blend entschieden wurde reift der Wein weitere acht Monate in großen 2.500 und 3.000 Liter fassenden Holzfässern. Bevor er auf den Markt kommt, bekommt der Vigna Merenda nochmal 12 Monate Flaschenlager. Zartes Rubinrot mit einem Hauch Orange. Die Nase ist wie ein schlafender Riese, beinahe zart, schüchtern und zugleich verspielt. Reife Erdbeeren und Himbeeren mit Rosmarin und frischem Wurzelgemüse und etwas Ingwer. Eisen, Jod, luftgetrocketer Schinken und frisch gedrehte Erde, ein Hauch Vanille und Kardamom. Alle Aromen sind ultra-elegant und fein, das könnte ein roter Burgunder sein! Im Mund trifft Cranberry, Hagebutte und Sauerkirsche auf die Zunge. Klirrend frisch und mit viel feinem, puderzucker-artigen Tannin. Rotes Leder und salzig-würziges Rauchfleisch. Mit etwas mehr Flaschenreife wird dieser Vigna Merenda ohne Zweifel noch zulegen, aber stilistisch ist er ganz auf den Fersen der Finesse, gar nicht unähnlich dem Stil der Nachbarin Maria Teresa Mascarello. 96/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Scarzello

Das Weingut Scarzello ist der direkte Nachbar von Bartolo Mascarello. Auch stilistisch verfolgt die Familie dieselbe Philosophie und trotzdem ist das Anwesen erstaunlicherweise (noch!) ein gut gehütetes Geheimnis.

Barolo Sarmassa Vigna Merenda 2019