Saint Joseph Le Clos 2021

Chapoutier: Saint Joseph Le Clos 2021

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–99
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 92–94+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph Le Clos 2021

97–99
/100

Lobenberg: Le Clos wirkt ganz anders als der Les Granits. Es erstaunt mich, dass Maxime Chapoutier ihn nach dem Les Granits eingießt, weil der Wein deutlich feiner ist, noch mehr in der roten Frucht. Satte, konzentrierte rote Kirsche und Sauerkirsche. Cool-Climate-Stil. Orangenzesten und der Geruch des Sommerregens in einem wirklich kühlen und gleichzeitig hochkonzentrierten, rotfruchtigen Saint-Joseph. Langsam kommen satte Lakritze und etwas Cassis dahinter. Der Wein ist unglaublich dicht im Mund. Es zieht sich alles zusammen, er ist noch sehr verschlossen. Konzentrierte rote Kirsche und Sauerkirsche. Vor langer, langer Zeit waren Hermitage und Saint-Joseph ein Berg – die Rhône hat sich über Millionen von Jahren hinweg ihren Weg durchgebohrt. Deswegen sagen die besten Winzer in Saint-Joseph, dass die Appellation locker mit Hermitage mithalten kann. Aber der Charakter ist heute völlig anders, wie ich finde. Wir sind auf dem etwas höheren Level, aber wir haben in Saint-Joseph eindeutig mehr rote Frucht, mehr Länge und Finesse. Extrem schicker Wein, nicht dramatisch besser als Les Granits, aber in der roten Frucht eindeutig anders. 97-99/100 *** Die ersten Reben im Lieu-dit Le Clos sind erst Anfang des Jahrtausends gepflanzt worden, sie sind also rund 20 Jahre alt. Es ist ein Mehrgenerationenprojekt, denn Chapoutier setzt noch weiter Reben, um die Pflanzdichte zu erhöhen. Zusammen mit dem Lieu-dit Saint-Joseph ist das die beste Lage der Appellation. Die Weine aus den beiden Lagen können immer mit Hermitage mithalten.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

92–94+
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Joseph Le Clos

-- Jeb Dunnuck: Always harvested about week after the Lieu-dit Saint Joseph, the 2021 Saint Joseph Le Clos has a brilliant nose of pure cassis, fresh fig, and almost blue fruits as well as Hermitage-like nuances of flowers, leather, and crushed rock. It's medium-bodied, has terrific concentration, and a more focused, serious feel to its tannins. All destemmed and aged in a mix of barrels and demi-muids (20% new), it's up with the crème de la crème of the vintage and is a classic Saint Joseph in the making. It should also be long-lived. 92-94+/100

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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