Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese 2023

Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese 2023

Limitiert

Zum Winzer

97–100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
6,0% Vol.
Trinkreife: 2035–2103
Verpackt in: 12er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
sehr süss
3
Lobenberg: 97–100/100
Mosel Fine Wines: 99/100
Galloni: 99/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese 2023

97–100
/100

Lobenberg: Von uralten, wurzelechten Reben in der Wehlener Sonnenuhr. Max Ferd. Richter hat hier herausragende Parzellen im historischen Kernbereich der Lage. Die TBA wird aus einzeln händisch ausgelesenen Botrytis-Beeren gewonnen. Irrer Selektionsaufwand für diese makellose Brillanz und Reintönigkeit. Ingwer, Passionsfrucht, getrocknete Ananas und frischer Hefeteig. Im Antrunk ist die TBA unglaublich fein, für einen Wein dieser Kategorie sogar fast leichtfüßig wirkend. Man ist guten Mutes und erfreut sich der samtigen, tollen Frucht, die auch frische und nicht nur getrocknete Elemente hat. Aprikose, grüner Apfel, überreife Grapefruit, Lindenhonig. Die Säure zieht sich wie ein Kugelblitz über die Zunge im Nachhall. Vibrierend und ölig zugleich. Was für ein Hammerteil. Besser geht Süßwein kaum noch, weil das die Essenz der Mosel ist. 97-100/100 97–100/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2022 auf 2023 brachte endlich, wovon wir in den letzten Jahren oft zu wenig hatten: Niederschlag. Dank Regen satt, waren die Wasserreserven nach dem viel zu trockenen 2022 endlich wieder gut gefüllt, was den Reben einen vitalen Start ins Frühjahr eröffnete. Nahezu keine Frostschäden und paradiesisches Wetter begleiteten eine tolle Austriebs- und Blütezeit, die die Winzerherzen höherschlagen ließ. Es folgte, woran wir uns – mit Ausnahme von 2021 – bereits gewöhnt haben: ein heißer und (zu) trockener Sommer. An den kargsten Standorten gab es wie im Vorjahr etwas Trockenstress. Die älteren Reben kamen aber aufgrund der satten Winterniederschläge glimpflich und sehr gesund durch den provençalischen Frühsommer. Nichtsdestotrotz hätte 2023 eine mittlere Katastrophe werden können, wenn die Trockenheit bis zur Lese so durchgepowert hätte, doch ausgerechnet der sonnenverwöhnte August brachte die Kehrtwende auf den Hacken, denn es war der regenreichste August seit langem. Ab Anfang/Mitte September – gerade recht zur Lesezeit – machte das Wetter vielerorts erneut eine Kehrtwende und schwenkte zurück zu sonnig-warmen, trockenen Verhältnissen. Die bereits kühleren Nächte ermöglichten eine hocharomatische Ausreifung, die 2023 diese gewaltige Fruchtstärke und kühle Brillanz beschert hat. Tatsächlich sahen die Trauben mancherorts aus wie von einem anderen Stern: goldgelb, hochreif und voll praller Energie und Saft. Ob 2023 wirklich DAS Jahr der Jahre ist, steht natürlich noch in den Sternen, aber die Vorzeichen sind mehr als grandios… es ist aus mehreren Gründen der faszinierendste Jahrgang der letzten Jahre. Kein Jahr zuvor war in der Vegetationsperiode so »sonnig« UND so »nass« zugleich. Also doch kein reines (Wein-)Wunder, dass 2023 diese wundervolle geschmackliche Mischung zwischen den aromatisch-dichten 2018ern und 2019ern, sowie den rassig-kühlen 2012ern und 2013ern ist. Warme, satte Agrumenfrucht ohne Ende, von Grapefruit bis Quitte ist alles dabei – und darunterliegend immer wieder dieser mitreißende Speichelturbo. Die Weine haben mehr Dichte als in 2020, eine höhere Reife als in 2021 und mehr Geschmeidigkeit als in 2022 – deshalb gefällt mir der Jahrgang beim Riesling in der Breite bisher auch besser als seine Vorgänger. 2023 kann sowohl 2021er Riesling-Freaks als auch Fans des runderen 2018 abholen. Die Einzigartigkeit der 2023er Rieslinge liegt im Akkord aus beeindruckender Dichte, die selten schwer wirkt, glasklarem Terroircharakter und einem Trinkfluss für die Götter. Die höhere Wasserverfügbarkeit der Reben hat vielen Weinen einen schwer in Worte zu fassenden »Fluss« verliehen. Die Besten sind so reich und geschmeidig, dennoch nie fett oder überwältigend, immer freudvoll und saftig. Vor allem im direkten Vergleich mit dem phenolisch-festeren und etwas kargeren Vorjahr 2022, ist das ein Quantensprung in Richtung früher Trinkbarkeit und Gourmetfaktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 sogar bei den großen Weinen für eine längere Zeit offen und zugänglich bleibt. Das gibt dem Jahr potenziell ein riesiges Trinkfenster, denn dank tiefer pH-Werte und großer Balance ist das allemal auch ein Jahrgang für den Keller. In der Spitze sind die 2023er buddhistische Rieslinge. Keines der letzten drei Jahre hatte ein so stimmiges Gesamtbild aus expressiver Frucht, samtig-dichter Textur und perfekt reifen Säuren. 2023 fließt einfach – Hedonismus pur!

99
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese

-- Mosel Fine Wines: The 2023er Wehlener Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese, as it referred to on the consumer label, was harvested at 225° Oechsle and was fermented down to noble-sweet levels of residual sugar. This golden-colored wine offers a superb feel of baked pineapple, white flowers, almond cream, lemon zest, and smoke. The wine is stunningly suave and oily on the palate but also hugely racy. The combination works wonders as it intensifies and freshens up the great sense of exotic and honeyed fruitiness. The aftertaste is incredibly vibrant and stunningly long. What a huge success where only the high acidity keeps us from giving a perfect score. Given the racy profile, we would drink this beauty rather early than late to make the most of its lively balance! 2028-2038

99
/100

Galloni über: Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese

-- Galloni: The 2023 Riesling Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese adds an exquisite conifer scent to its stony slate verve and heightened notes of candied lemon. The palate is all lemon—linearity, finesse and essence, with endless length. The Sonnenuhr elegance and stoniness shine with these crazy analytical values. A thrilling 23.8 g/L of acidity counters and defines 350 g/L of sweetness. This is so unique and indescribably precious.

Mein Winzer

Weingut Max Ferd. Richter

Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...