Lobenberg: Seit 2016 wird alles biologisch bewirtschaftet, seit 2019 ist May offiziell Naturland zertifiziert. Die Bewirtschaftung ist schon seit vielen Jahren Bio. Die Weinreben sind über 50 Jahre alt, Südsüdost-Exposition. Die Gärung findet im offenen Holzgärständer statt. Die Reserve-Version ist im Gegensatz zum »normalen« Schäfer im Tonneaux ausgebaut, also in etwas kleinerem Holz, das Ganze in Zweit- und Drittbelegung. Zudem liegt er über ein halbes Jahr länger auf der Hefe im Fass und wird später abgefüllt und erst ein Jahr später releast. Abfüllung dann im März 2025. Wie bei einer großen Reserva von Tondonia gehen wir nicht zu mehr Lautstärke, sondern zu noch mehr Finesse und Ruhe durch den längeren Ausbau. Er hat einen schicken Holzschmelz, geht etwas in Richtung eines großen Chardonnays mit dieser feinen grünlichen Spannung und leichten Fassreduktion. Der Wein verbindet die beiden Pole zwischen Reduktion und Oxidation, er hat diese leichte Nusswürze, aber sooo wahnsinnig viel fokussierte Frische, die gerade im Nachhall nochmal richtig zuschlägt. Zitronenverbene, grüne Walnuss, Nektarine, alles bleibt schmelzig und satt am Gaumen haften. Der Wein hat enormes Potenzial für eine lange und harmonische Entwicklung auf der Flasche, weil er so balanciert und in sich ruhend ist. Die 2023er Reserve ist gigantisch gut, so ein mega Jahr für Silvaner, der eine rieslingartige Spannung hat und dennoch so viel Druck. Das ist groß.