Reichsrat von Buhl: Riesling Deidesheimer Ortswein 2024

Reichsrat von Buhl: Riesling Deidesheimer Ortswein 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

93+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2035
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 93+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Deidesheimer Ortswein 2024

93+
/100

Lobenberg: Im Deidesheimer Ortswein sind auch Teile von der Mäushöhle und auch aus dem Kieselberg. Der größte Teil aber kommt aus der ersten Lage Herrgottsacker. Biodynamisch wie inzwischen alles hier. Spontanvergoren. Die Weine bleiben bis Mitte April auf der Vollhefe im Holzfass und sie gehen dann einmal zur Klärung in Stahl und werden dann im Frühsommer gefüllt. Neben der ganz zarten Sponti-Nase hat der Wein unglaublich Zug und Druck in der Nase. Und hat trotzdem so reiche, gelbe Frucht. Diese reiche, weiche, hocharomatische gelbe Frucht. Das ist jetzt mit 2024 nochmal raffinierter und springt einen förmlich an aus dem Glas! Die 24er bei Buhl sind einfach so wunderbar charmant und fruchtig, zeigen aber doch auch die typische mineralische Spannung. Steinige Mineralität mit nur einem ganz kleinen Hauch von Kräutern und Tee dabei. Ein bisschen Honigmelone, viel Birne und Apfel. Auch der Mund kommt genauso rüber wie die Nase anfing. Immense gelbe, reife Frucht, und trotzdem eine feine Salzspur dabei. Schöne Länge und eine grandiose Struktur von der filigranen Säure. Ich bin wie eigentlich in jedem Jahr beeindruckt, denn dieser Deidesheimer Riesling ist quasi immer eine sichere Bank. Top-Lagen, Top-Material von teils 25 bis 30 Jahre alten Reben. Man bekommt hier im ganz kleinen Preisbereich wirklich geniale Terroirweine! So lang, so intensiv und so ultrafein mit so viel Schmelz aus reifer Zitrusfrucht, grünem Apfel und zarten Nuancen von Blütenhonig. Komplett durchgegoren und doch sich lang ziehend mit dieser langen Salzspur und grandiosen Frische am Ende. Wir sind hier schon etwas fruchtstärker und lauter, wir sind etwas intensiver und pikanter, mehr in der Säure, und damit fordert der Wein auch etwas mehr Aufmerksamkeit als der Gutswein. Ein sehr guter Ortswein und einfach ein großartiger Deal in diesem Preisbereich.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Reichsrat von Buhl

Mitten in Deidesheim, im Herzen der Pfälzer Mittelhaardt, liegt das Weingut Reichsrat Von Buhl. Ein seit über 170 Jahren familiengeführter Spitzenbetrieb, der seit jeher bekannt ist für seine großartigen Terroirs in den mitunter renommiertesten Weinbergslagen des Landes. Hier entstehen...

Riesling Deidesheimer Ortswein 2024