Perrin / Beaucastel: Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release 2025)

Perrin / Beaucastel: Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release 2025) "Les Chapouins" 2017

2
Grenache, Mourvedre, Syrah
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2047
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 98/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release 2025) "Les Chapouins" 2017

98
/100

Lobenberg: Bis 2006 war das Projekt Chapouins ein mehr oder weniger gewollter Unfall. Durch den glücklichen Umstand einer steckenbleibenden Gärung hat sich die lange Reifezeit im Fass ergeben. Aber ab dem Jahrgang 2010 ist dieses Projekt ein wiederkehrendes System, dass nur in lagerfähigen und von der Familie Perrin für groß gehaltenen Jahrgängen aufgesetzt wird. Les Chapouins stammt aus der gleichnamigen Einzellage in Châteauneuf. Die Lage liegt im Norden der Gemeinde, ist relativ kühl, windig und spätreifend für die Region, erbringt immer mit die größte Feinheit und Eleganz auf Beaucastel. Der Boden sind typische Galet roulets auf Lehm und Kalksteinfelsen. 2017 war ein extrem trockenes und heißes Jahr, das nicht unwesentlich an das große 2007 erinnert. Aufgrund der Trockenheit war die Traubengesundheit extrem hoch und die Erträge äußerst gering. Ein hochkonzentriertes Elixier, selbst aus dieser kühlen Lage. Die Weinbereitung erfolgt wie bei Beaucastel, wobei jede Sorte einzeln von Hand gelesen wird. Weinbereitung in Eichenfässern für Syrah und Mourvedre, die reduktive Sorten sind und in traditionellen Zementtanks für die oxidative Grenache. Anschließend wird alles cuvetiert und für rund fünd Jahre unberührt in einem Eichenfuder ausgebaut. Nur ein 3000 Liter Fuder, insgesamt etwa 4000 Flaschen. Danach mindestens 2 Jahre Flaschenlager. Reif aber überhaupt nicht oxidiert. Methode Vega Sicilia, Tondonia oder Bruno Giacosa. Der 2017er kommt erst jetzt auf den Markt. Nach dem ersten Experiment mit dem im Grunde ungeplanten 2006er beschloss man, dieses Modell zum eigenen Ruhm und zu Gunsten der weltweit besten Importeure und Genießer unregelmäßig fortzusetzen. Denn es ist immer ein gewisses Experiment und auch nicht jedes Jahr ist dafür geeignet. Für uns umso schöner, kann man so doch dem staunenden Publikum einen reifen und zugleich sehr lebendigen und druckvollen Châteauneuf der Extraklasse zeigen, ein Beweis der Ausnahmestellung dieses biodynamisch arbeitenden Weinguts Château Beaucastel. Der Wein strahlt die große Eleganz aus, für die Beaucastel so gefeiert ist. Diese helle rote Kirsche, mit Marzipan, zerdrückte Kirschkerne, ein bisschen Sauerkirsche darunter, erst ganz langsam gesellt sich ein bisschen konzentrierte Himbeere dazu, so unendlich fein. Er erinnert mich ein wenig an den ebenso feinen Clos des Papes, aber eben mit der Ruhe und Harmonie der noch längeren Reifung. Wir sind hier so fein wie in einem Pomerol, nur zart, blumig und verspielt. Das ist eine berauschende Nase, so schick. Es macht so viel Freude einen Châteauneuf so viele Jahre im Fass zu haben. Diese Eleganz, wie wir sie sonst nur kennen von einem Vina Tondonia Gran Reserva, der nach 20 Jahren auf den Markt kommt oder einem Vega Sicilia Unico. Bei diesen Häusern ist die lange Fassreife Standard. Der Mund hat richtig viel Gripp, das erstaunt mich jetzt, dass nach so vielen Jahren noch so viel Salz und Mineralik im Vordergrund steht. Schöne Salzkaramelle, Unterholz und erste Anklänge von Perigord-Trüffel. Sehr lang die Zunge herunterlaufen, das Tannin ist seidig und geschliffen, dennoch satt vorhanden. Da ist ein irrer Zug in diesem Wein und trotzdem diese schöne Reife und diese große Harmonie durch den langen Ausbau. Superber Stoff für einen in Anbetracht der Reifezeit ziemlich fairen Preis. Am besten leicht angekühlt aus großen Gläsern genießen. Feines Wild und Trüffel sind ein Traum dazu!

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release 2025)