Lobenberg: Bruce Jack leitete und vinifizierte im Hauptberuf den von ihm gegründeten und an Constellation-Brands verkauften sehr große Cape-Erzeuger Flagstone. Er brauchte das Geld um sich seine Herzensangelegenheit 'The Drift' leisten zu können. Hier tobt sich der Power-Winzer mit winzigen Mengen aus. Er liebt die Namensgebung nach emotionaler Eingebung (moveable feast) und auch die Etiketten kommen mitten aus dem Bauch und einem Spaß-Gehirn! Und mit seinem 'beweglichen Feiertag' kann man in der Tat immer wieder ein Fest feiern. Für mich sein Top-Wert, alles passt. Man muss nicht niederknien wie bei den zwei Tops, man kann den Wein richtig 'saufen', und doch ist man schwer beeindruckt. Syrah, Malbec, Tannat und Touriga Nacional... all in! Schwarz, saftig, fett und gleichzeitig saftig geschmeidig und fruchtig lecker. Ok, etwas kühler sollte man ihn trinken um nicht gleich aus der Kurve getragen zu werden, auch sollte man Anfänger vorwarnen. Aber das Tannin ist poliert, das spürbare Holz und der Alkohol schwimmen perfekt in dicker Frucht mit, nichts ist zu süß oder marmeladig. Die Frucht ist perfekt reif, dunkelwürzig und geschmeidig wirkend, Pflaume, Schlehe, konzentrierte Schwarzkirsche, Feuerstein und Holzkohle. Frucht und Würze satt, der Wein hat alles was das Herz begehrt. Blind hätte ich den Wein dem Eleganz-Großmeister Mullineux zugeordnet, Mullineux und The Drift verbinden Power und Eleganz. Wenn man ihn etwas gekühlt genießt hat der Wein eine superbe Präzision trotz seiner schicken Fruchtsüße. Übersee und doch eine Hommage an Mitteleuropa. Toll! 93-94/100