Tavel Vieilles Vignes rosé 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Tavel Vieilles Vignes rosé 2022

BIO

Zum Winzer

93–94
100
2
Grenache 60%, Syrah 30%, Cinsault 10%
5
rosé, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
mineralisch
strukturiert
3
Lobenberg: 93–94/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Tavel Vieilles Vignes rosé 2022

93–94
/100

Lobenberg: Ein Rosé aus Ganztraubenpressung mit Maischestandzeit. Dieser Wein ist erstmalig 2015 biologisch zertifiziert und etikettiert worden. Er wird komplett entrappt, dann eine mittlere Maischestandzeit um Farbe aufzunehmen. Die Reben sind 50 Jahre alt. Der Ausbau erfolgt 6 Monate im Beton nach kompletter Spontanvergärung. Tavel ist wohl die berühmteste Rosé Appellation der Rhone. Bekannt für an Rotwein erinnernde, massive, extraktreiche, intensive Rosés. Die Nase ist geprägt von Himbeere und feiner provenzalischer Krautwürze. Auch ein bisschen Erdbeere und süße Maulbeere. Aber leicht und schwebend bleibend, sehr aromatisch duftig. Deutlich intensiver als alle provenzalischen Rosés. Für einen Rosé ist Tavel natürlich schon auf der Powerseite, aber trotzdem so verspielt durch die große Frische. Der Mund ist beides: Ein Leckerli, ein Himbeer-Erdbeer-Finessewunder mit wunderbarer Salzspur. Auch ein bisschen Johannisbeere kommt durch, vor allem mit dieser hohen Frische. Und dann kommt auch noch weiße und gelbe Frucht in einer grandiosen Frische. Keine Zitrusaromatik, aber eine salzig, mineralische Schärfe und eine geniale Säurestruktur, die aber nicht an Zitrus erinnert. Eher an Quitte und Apfel. Sich schön lang ziehend. Das ist mal ein richtig feiner Kompromiss aus dieser Massivität, aus einem Rosé, der wie ein Rotwein ist, und gleichzeitig dieser genialen Frische. Ich bin ziemlich baff. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91
/100

Jeb Dunnuck über: Tavel Vieilles Vignes rosé

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Tavel Vieilles Vignes (60% Grenache, 30% Cinsault, and 10% Syrah) has a classic Tavel deeper ruby hue as well as powerful aromatics of framboise, candied strawberries, white pepper, and hints of Provençal garrigue. Beautiful on the palate as well, it has plenty of richness, medium body, and a clean, dry finish. A terrific Tavel, it brings plenty of richness while staying light on its feet and balanced. 91/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Tavel Vieilles Vignes rosé 2022