Mesquida Mora: Trispol Negre 2022

Mesquida Mora: Trispol Negre 2022

BIO

Zum Winzer

Callet 42%, Cabernet Sauvignon 40%, Syrah 18%
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2037
fruchtbetont
saftig
seidig & aromatisch
Lobenberg: 94+/100
Parker: 91/100
Spanien, Mallorca
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Trispol Negre 2022

94+
/100

Lobenberg: Gereift für ein Jahr in einer Kombi aus neuen und gebrauchten französischen und amerikanischen Eichenfässern. Extrem dunkles Rubinrot. In der Nase leicht rauchig, Schwarz-Kirsche, Kirschlikör, Tabak und dunkle Schokolade mit einem Hauch Lakritze. Man wird tief ins Glas gezogen. Im Mund erst mal mit Druck und viel Kraft. Dann entfalten sich langsam die Aromen, Schwarzkirsche, Veilchen, Gewürzkuchen und eine feine pfeffrige Spur. Die Tannine sind fein eingebunden, der Körper ist rund, aber nicht zu voluminös. Immer wieder zeigen sich neue Aspekte, kommen neue Aromen um die Ecke. Das hat schon Tiefgang und macht gleichzeitig viel Spaß beim Trinken. Die Callet gibt burgundische Feinheit, der Freund und Nachbar 4kilos lässt grüßen. Gute Länge und feine floralen Rückaromen. Toller Mallorquiner.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

91
/100

Parker über: Trispol Negre

-- Parker: The 2022 Trispol was produced with a blend of Callet, Syrah and Cabernet Sauvignon grapes. It delivers a sensation of ripe fruit despite the moderate alcohol (13%), combined with a pH of 3.72 and 5.2 grams of acidity. It has berry fruit and spice, some tannins to be resolved and a faint astringency in the finish. Better with food. 5,640 bottles produced. It was bottled in July 2023 after it matured in oak barrels and vats.

Mein Winzer

Mesquida Mora

Barbara Mesquida möchte aus dem Weingut Mesquida Mora ein Refugium für biologischen Anbau, Tier und Mensch schaffen. Der Wein ist ihr schon jetzt gelungen.

Trispol Negre 2022