La Mission Haut Brion: La Chapelle de la Mission Haut Brion 2024

La Chapelle de la Mission Haut Brion 2024

Holzkiste

Zum Winzer

94+
100
2
Cabernet Sauvignon 56%, Merlot 29%, Cabernet Franc 14%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2045
Verpackt in: 6er OHK flach
3
Lobenberg: 94+/100
Suckling: 94–95/100
Markus Del Monego: 93+/100
Giuseppe Lauria: 93/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
La Chapelle de la Mission Haut Brion 2024

94+
/100

Lobenberg: Der Einsatz von neuem Holz ist hier traditionell etwas geringer als beim Erstwein. Hier haben wir nur 31% Neuholz im Vergleich zu 75% im Erstwein. Erstaunlich dunkle, tiefe Nase. Seidig umhüllte, schwarze Kirsche. Total fest, versammelt und reif. Beeindruckend auch diese enorm reife Cassis. Feine Kalkunterlage mit kühler Frische. Neben dieser schwarzen Frucht kommen dann auch rötliche Nuancen von Granatapfel und dunkle Himbeernoten hinzu. Zarte Minze mit Edelbitterschokolade. Mit Luft wird die Himbeere immer präsenter, das lässt den Wein so unglaublich burgundisch wirken. Im Mund läuft dann auch alles voll auf reifer Schwarzkirsche bestäubt mit ganz feinen Salzkristallen und dunklem Kakao. Wow, toller Grip, wirklich zupackende Tannine, die dabei aber so unglaublich fein bleiben, niemals spröde. Tolle Eleganz und Balance! Das ist zwar ein Zweitwein und auch kein günstiger, aber er hält was er verspricht, er ist am Ende ganz klar ein kleiner La Mission und wird vom Erstwein nur in seiner noch ausgeprägteren Feinheit übertroffen. Ein toller Erfolg!

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

94–95
/100

Suckling über: La Chapelle de la Mission Haut Brion

-- Suckling: A light and very juicy wine with solid, fine-grained tannins. Red plums and cherries with touches of cedar, minerals and graphite. Fine tannins on the medium-bodied palate. Firm, succulent and linear. Refined and bright in the finish. 56.3% cabernet sauvignon, 29.2% merlot and 14.5% cabernet franc.

Verkostungsnotiz
93+
/100

Markus Del Monego über: La Chapelle de la Mission Haut Brion

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Elegant nose with mild spices, vanilla and hints of gingerbread complemented by ripe fruit, blackcurrants, blackberries, hints of liquorice and subtle oak. On the palate well balanced and structured with ripe tannins, juicy fruit quoting the nose, elegant spiciness and hints of liquorice. Tastingbook.com

93
/100

Giuseppe Lauria über: La Chapelle de la Mission Haut Brion

-- Giuseppe Lauria: Verspieltes Bouquet mit reifen roten Früchten, saftige Schwarzkirschen, zarte Fliedernoten, Minze und Preiselbeeren. Am mittelkräftigen eleganten Gaumen mit weicher Textur, dominierenden Cabernet-Noten mit zart ausgeprägten Muskeln und drahtigem Körper. Im gebündelten Finale rote Kirsche, Sandelholz und eine feinsandige Adstringenz mit eleganter Rasse. Fine Wine Guide

Mein Winzer

La Mission Haut Brion

La Mission Haut Brion ist eines der wenigen Weingüter mit einer nahezu ungebrochenen Historie hervorragender Weine. Heute sind die gut 20 Hektar im Besitz der Familie Dillon, die die Modernisierungsmaßnahmen ihrer Vorgänger weiter vorangetrieben hat. Zudem wurde der Anteil Merlot im Verschnitt auf...

La Chapelle de la Mission Haut Brion 2024