Lobenberg: Das winzige Weingut 'Pego da Moura' des befreundet verbundenen Weinguts Herdade de Portocarro bezeichnet alte und uralte Weinberge des besten Freundes von Pepe. Zum Teil weit über 100 Jahre alte Buschreben süldlich von Estubal, ungepropft, weit vor der Reblaus auf schwarzsandigen (Sand mag die Reblaus nicht) Kalksteinböden gepflanzt. Der nur selten erzeugte reinsortige weiße Boal und dieser Castelao stehen hier im Wind. Eine kühle Lage im vollen Wind des Ozeans, irgendwie Azoren-Stil. Winzige Mengen von unter 2000 Flaschen auch beim roten Castelao. Entrappt nach der Handlese, in der Amphore und offenem Barrique vergoren. 12 bis 18 Monate Ausbau im französischen Barrique, dann ein längeres Tanklage und weitere 18 bis 34 Monate Flaschenlager vor dem Verkauf. Die Rebsorte Castelao kommt hier in einer Ausprägung, die in Nase und Mund erstmal nicht in Portugal verortet wird. Gemessen an der Erwartungshaltung portugiesischer Rotweine fehlt einfach der Punch, fehlt das Fett in der Frucht, das Überbordende! ABER: die Finesse und Feinheit der schwarzen, zarten Frucht ist überwältigend. Schwarze Kirsch, Blaubeerschalen, viel Holunder, Nutella-Nussigkeit, dazu Walnuss und etwas alter Balsamico. Alles wird von einer grandiosen Minz-Frische unterlegt. Cremig und saftig im verzückenden Finesse-Mund. Hier trifft das schwarze Morey-Saint Denis auf die Callet aus Mallorca. Nerello Mascarlese vom Etna mag auch mitspielen, das Ganze trotz des Spiels und der Zartheit mit toller Fruchtintensität und Länge. Reifer Leder-Touch, wieder nussig, Nutella. Everybodys Darling + Anspruch für Hedonisten. Dieser Rotwein spielt in der gleichen Liga wie der unnachahmlich unsterbliche Weißwein von Pego da Moura. Einfach nur schön!