Lobenberg: Was für ein Valpolicella. Wie auch bei dal Forno ist dieser Wein in keinster Weise mit den meisten Erfahrungen mit Weinen dieser Gattung zu vergleichen. Das ist ein Riese, der mit solch unbeschreiblicher Feinheit auf einem Drahtseil tanzt, dass mir fast schwindelig wird. Der Blend besteht zu 85 Prozent aus den einheimischen Rebsorten des Valpolicella: Corvina, Corvinone und Rondinella. Der Rest ist eine Mischung aus Cabernet Sauvignon, Nebbiolo, Croatina und Sangiovese. Die Trauben werden nach der Lese circa zwei Monate lang in speziellen Trockenräumen, sogenannten Fruttai, getrocknet – ein Prozess, der Appassimento genannt wird. Anschließend wird der Wein fünf bis sechs Jahre lang im großen, neutralen Holzfass ausgebaut. Rote und schwarze Kirschen mit frischen Tabakblättern und fein-erdiger Finesse. Leicht staubige Mineralität mit einem Hauch Marzipan und auch etwas Aprikose und Aprikosenkernen. Sehr balanciert und frisch im Mund. Getrocknete Pflaumen und Schwarzkirsche spielen mit der erdigen Mineralität und den ultra-feinen, saftigen Tanninen. Sauerkirsche und rote Johannisbeere klingen nach. Dieser Wein ist noch ein Baby. Er macht Freude und hat großes Potenzial zu reifen. Ganz nah am Amarone!