Lobenberg: Diese großartige Fassreserve des Sattlerhofs ist eine absolute Rarität! Zuletzt gab es sie aus dem Jahrgang 2007 und nun knapp zehn Jahre später dann als 2017er. Es gibt sie immer nur in herausragenden Jahrgängen. Eine Cuvée aus überwiegend Chardonnay (Morillon), sowie Weiß- und Grauburgunder. Die alten Rebstöcke stehen hier gemeinsam in Sattlers Monopollage Pfarrweingarten, der besten Lage für Burgunder. Eine Steillage auf über 360 Metern Höhe, geprägt vom typischen Muschel- und Korallenkalk der Südsteiermark. Die Trauben wurden zusammen gelesen und verarbeitet, dann vergoren und ausgebaut im 300 Liter Fass, worin der Wein dann bis ins Frühjahr 2023 auf der Hefe reifte. Das ergibt einen unheimlich tiefen, sehr burgundisch anmutenden Wein. Sehr komplexe Nase, zu Beginn noch etwas verschlossen mit viel reduktiver Spannung, Rauch, etwas Sandelholz und feinem Hefeschleier. Sehr steinig mit zerstoßenem Kalk, Feuerstein und sogar Muschelschale. Dann kommt Zitronenschale, Quitte, gelber Apfel und Marille durch. Kruste vom Sauerteigbrot, dazu ätherisch und kräutrig mit Salbeibutter und Fenchelsaat. Am Gaumen enorm strukturiert mit vibrierender Säure, dezenter Cremigkeit vom langen Hefelager, feinkörniger Mineralität und herbem Biss aus reifen Gerbstoffen. Zupackend und unheimlich komplex. Immer wieder kommen neue Aspekte dazu, auch etwas Nussigkeit, etwas gelbes Kernobst und Apfel kommen auch durch mit der Zeit. Im Abgang wieder leicht herbe Zitrusnoten und Bergamotte. Die große Länge und das feine Spiel aus diversen Texturen machen diesen Wein zu einem beeindruckenden Grand Cru. Man kann diese Fassreserve jetzt durchaus schon einmal antrinken, aber dann bitte ausrechend Luft geben und aus großen Gläsern genießen. Wird sich wahrscheinlich in den kommenden fünf Jahren hin zum Höhepunkt entwickeln und dort dann für einige Jahre bleiben. 98+/100