Lobenberg: JP Brun macht bei allen seinen Roten eine Vinifikation nach Burgunder-Art, also keine Maceration Carbonique wie sonst im Beaujolais üblich. Spontane Vergärung in Cuves, rund vier Wochen auf der Maische mit gelegentlichem Unterstoßen des Tresterhutes. Dann Ausbau in überwiegend gebrauchten Burgunder-Barriques und ein paar größeren Fuderfässern. Das gibt viel Eleganz, aber eben auch etwas mehr Struktur. Die Cote de Brouilly ist der Kernbereich der Gemeinde Brouilly, die besten Lagen um einen kleinen Vulkan-Hügel herum. JP Brun hat hier eine kleine Parzelle mit Böden auf blauem Granit in Ostexposition. Ein burgundischer Wein mit intensivstem, rotem Fruchtaroma, Himbeere, Herzkirsche, wollüstig und saftig, aber auch Struktur ausstrahlend, die etwas an Lavastein erinnert, ein bisschen Etna-Reminiszenz in der dunklen Würze. Im Mund kommt sowohl wunderbare säurefrische aus viel vibrierender roter Frucht, viel als auch eine griffige, zupackende Tanninstruktur. Aber die fast berstende Frucht gewinnt am Ende, gute Konzentration aus spürbar sehr alten Reben und kargen Böden. Seidig, rund, intensiv und energetisch. Eine Delikatesse für einen Brouilly! 92+/100