Lobenberg: Montee de Tonnerre zählt sicher zu den besten 1er Crus, liegt am großen Hang der Grands Crus in Chablis und ist nicht zuletzt dank Raveneau eine der berühmtesten Lagen der Gemeinde. Die Reben sind uralt, direkt nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in 1945 gepflanzt. Sie stehen weit oben am Waldrand, was die Reife immer gut hinauszögert, sodass er recht spät lesen kann und durch die Abwinde auch gut biologisch arbeiten kann. Sehr dichte Nase mit der typischen Zugänglichkeit und Gourmandise von Gruhier, aber es kommt eine Dimension dazu. Wir haben deutlichen Holzeinfluss in diesem komplett in Demi-muids ausgebauten Cru, das hat man bei Gruhier selten. Das ist natürlich ein bisschen sein Herzstück, diese winzige Parzelle 1er Cru mit den uralten Reben. Da legt er alles rein. Man hat wahnsinnig viel Wein im Mund, er kommt krachend rein, vibrierend, spannungsgeladen. Die Salzigkeit lässt den Speichel fließen. Der Montee de Tonnerre macht keine Gefangenen. Seine Power ist aber keineswegs fett, sondern zieht direkt nach oben in die Vertikale, elektrisierend und vital mit dieser Zitronengras-Limettenzesten-Kombo hintenraus. Leider hat Gruhier nicht viel Besitz in Chablis und die Crus werden nur in mikroskopischen Mengen erzeugt. Wir konnten nur wenige Kisten ergattern, schäzte sich glücklich, wer ein paar Flaschen hat. Der 2023er ist wirklich eine Bombe, gefällt mir noch besser als der 2022er.