
Domaine d'Eugenie: Grands Echezeaux Grand Cru 2021
- 2
- Pinot Noir 100%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2031–2057
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- seidig & aromatisch
- strukturiert
- frische Säure
- 3
- Lobenberg: 97–98+/100
- Decanter: 96/100
- Galloni: 95–97/100
- Tim Atkin: 95/100
- 6
- Frankreich, Burgund, Cote d'Or
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Domaine d'Eugenie, 14, Rue de la Goillotte, 21700 Vosne-Romanee, FRANKREICH

Heiner Lobenberg über:
Grands Echezeaux Grand Cru 2021
/100
Lobenberg: In 2021 wurden fünf Fässer produziert, 3 davon waren neu. Rund 75 Prozent Ganztrauben, die man keineswegs spürt. Mit der höchste Rappenanteil bei d’Eugenie in diesem Jahr, aber der Wein nimmt das perfekt mit, es gibt hier keinerlei Härte. Die Parzelle von Eugenie im Grands Echezeaux ist nicht angrenzend an den Echezeaux, der nach Norden zeigend am oberen rechten Rand des Clos de Vougeot liegt. Die Parzelle befindet sich am linken Rand, leicht oberhalb des Clos de Vougeot, in einer südlicheren Exposition. Auch hier werden nach einer vier- bis fünftägigen Kaltmazeration zu 70% Ganztrauben in Holzfudern spontanvergoren. Der Ausbau zu 80 Prozent in neuen Barriques. Wir haben im Grands Echezeaux einen deutlich höheren Kalksteinanteil als im Echezeaux, er ist auch etwas höher gelegen, windiger, das Terroir ist insgesamt feiner. Dementsprechend sind wir hier wieder mehr bei klassischem Vosne Romanée Charakter. Die Nase ist entsprechend kühl und reduziert, läuft überwiegend auf Cassis, Schwarzkirsche und Lorbeer, auch Earl Grey und feine Teernoten. Dunkel in der Würze, aber deutlich heller, klassischer in der Frucht als die beiden Vorjahre. Wir haben mehr rote Kirsche, auch Schattenmorelle, keine Üppigkeit, nein im Gegenteil eine Herbheit und Klassik, die mir sehr gut gefällt. Ein bisschen China Five Spice über dunkler Kirsche, roter Pflaume und Earl Grey mit wunderbarer Süße aus dem hochkonzentrierten Extrakt. Die Balance ist famos, alles ist so nahtlos verwoben, dass es wie aus einem Guss wirkt. Die phenolische Reife ist makellos, fast an kalifornische Verhältnisse erinnernd in dieser samtigen Finesse trotz enorm hohen Rappenanteilen von über 70 Prozent. Alles spielt in dunkelroter Frucht, der Wein steckt voller Energie aus seinem konzentrierten Kern, zugleich weist er eine geniale Symmetrie und Finesse auf. Was für ein energiegeladener Charmebolzen mit atemberaubender Präzision und vertikaler Frische, die ihm jede Schwere nimmt. Betörende, fast überwältigende Fruchtdichte in der Mitte und dennoch so präzise und frisch. Atemberaubend. 97-98+/100
Jahrgangsbericht
Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

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Decanter über: Grands Echezeaux Grand Cru
-- Decanter: Charles Curtis MW top wines of the vintage 2021: Superb wine, on a par with the best in the appellation. There are perfumed fruit aromas of plum and black cherry with a bit of spice and some pleasant mineral notes – the initial impression is one of great elegance, and with time in the glass the wine reveals a depth of flavour and length that are truly rewarding. The half-hectare site between Echézeaux and the Clos de Vougeot is pretty protected, and frost damage was limited – they produced more wine in 2021 than in 2020. This wine should drink well young but will only improve with time. 96/100

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Galloni über: Grands Echezeaux Grand Cru
-- Galloni: The 2021 Grands Echézeaux Grand Cru was made with 75% whole clusters this year. This is a tangible level up from the Echézeaux with vivacious dark cherry and blackcurrant fruit, much more in terms of concentration and delineation. The palate is medium-bodied with finely-chiselled tannins that frame the pure, very saline fruit. Energetic and animated on the finish. This has serious potential. Superb. 95-97/100

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Tim Atkin über: Grands Echezeaux Grand Cru
-- Tim Atkin: Mallard opted for lots of whole cluster here, without removing any stalks. It is a beguiling wine with liquid black cherries, bramble, crushed spices and a long, sleek finish. The tannins are polished and the palate is well-balanced, but there is additional power here that seems it will need more time to shake out than the Echézeaux. 95/100
Domaine d’Eugenie
Im Sommer 2006 erwarb Francois Pinault, einer der wohlhabendsten Franzosen, die Domaine Engel in Vosne Romanee. Nach dem Kauf wurde der Name in Domaine d'Eugenie geändert, in Erinnerung an Francois Pinaults Mutter. Pinault ist bereits seit Anfang der 90er auch der Besitzer von Chateau Latour. Kurz...
