Lobenberg: Pape Clement hatte ja schon 2015 diesen Höhenflug, diesen Wandel vom Blockbuster 2009 und 2010 hin zur großen Feinheit und Frische. Das hat sich 2016 nicht geändert. Im Gegenteil. 2016 zeigt eine Nase, die mich verblüfft. Die ich ihm selbst nach dem tollen 2015er nicht zugetraut hätte. Gott, ist das fein. So schöne feine Kirsche, so zart, erhaben und aromatisch dazu. Tolle Blumigkeit. Jasmin ist fast zu süß, auch Maiglöckchen trifft es nicht. Das sind leichte, zarte Frühlingsblumen. Ein leichter, ganz leichter Hauch Rosen darüber. Dann Pfirsich, Aprikose, Passionsfrucht. Und immer wieder diese intensive, rote Kirsche. Holunder darunter. Eine berauschende, super komplexe Nase. Im Mund setzt sich diese Kirsche fort. Gepaart mit Minze und Eukalyptus. Feine Länge. Total poliertes, massives Tannin, aber so unendlich fein, mit einer so tollen Frische darüber. Das macht große Freude. Vielleicht fehlt ihm zu Haut Bailly die letzte Feinheit. Dafür hat er etwas mehr Volumen, Druck und Dichte in seiner charmanten, komplexen Art. Das ist wirklich superber, edler Stoff. 98-100/100