Malartic Lagraviere: Chateau Malartic Lagraviere 2024

Chateau Malartic Lagraviere 2024

Holzkiste

Zum Winzer

94–95
100
2
Cabernet Sauvignon 84%, Merlot 12%, Cabernet Franc 4%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 94–95/100
Suckling: 94–95/100
Markus Del Monego: 94/100
Jane Anson: 94/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Malartic Lagraviere 2024

94–95
/100

Lobenberg: Dunkles Schwarz-rubinrot. Hochintensiver, duftige Kirschnase mit warmer Maulbeere, Brombeere, roter Johannisbeere und Waldbeere. Duftig und mit heller Lakritze dazu. Dieser Überflieger der letzten beiden Jahre zeigt sich 2024 deutlich feiner, eleganter und schlanker. Anständiger mittlerer Gaumen, mittlere Länge und ein schickes Finale. Das wird in drei, vier Jahren wunderschön zu trinken sein. Gute mittlere Fülle, wieder satt auf der Kirsche im Mund laufend, wieder Waldhimbeere darunter, Lakritze, Nougat und dunkler Schokolade. Sehr gelungener Pessac-Léognan! ***. Die Zeiten, da der Rotwein von Malartic Lagravière als uninteressant galt, sind lange vorbei! Spätestens seit der Übernahme des Weingutes durch Alfred Alexandre Bonnie, der Michel Rolland als Berater verpflichtete, wurde die Auslese strenger, die Ernte später und die Weine in einigen Jahren sehr gut.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

94–95
/100

Suckling über: Chateau Malartic Lagraviere

-- Suckling: Very fine tannins with juicy fruit that is focused and curated. It’s medium-bodied with a creamy texture and a long and persistent finish. Hints of spices and walnuts.

Verkostungsnotiz
94
/100

Markus Del Monego über: Chateau Malartic Lagraviere

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Fragrant nose with aroma reminiscent of blackcurrant spurs, ripe blackberries and hints of blackcurrant jelly, subtle oak and fine toasting in the background. On the palate well structured with firm yet ripe tannins, fine fruit quoting the nose, oak spices and subtle toasting, convincing length. Tastingbook.com

94
/100

Jane Anson über: Chateau Malartic Lagraviere

-- Jane Anson: Slate and gunsmoke reduction, alongside savoury grip and juice, lovely quality, white flowers, apple blossom, lime zest, great lift and quality, reserved, structured, plenty of ageing potential and hidden depths that promise future growth, and it works. 41 hl/ha, Jean-Jacques Bonnie owner with his sister Véronique.

18+
/20

Gerstl über: Chateau Malartic Lagraviere

-- Gerstl: Ausladendes, intensives Bouquet, ein richtiger Korb voller Früchte, der Gaumen macht ebenso Freude, die ganz feinen Bitternoten sind in der intensiven Frucht integriert, zeigt einen schönen Tiefgang, florale Noten, Tannine sind reif und machen den Wein insgesamt zu einem schönen Erlebnis, reiht sich schön ein in die vergangenen Jahre. Ein Château, welches tolle Fortschritte in den letzten 5 Jahren gemacht hat. (rm)

Mein Winzer

Malartic Lagraviere

Die Zeiten, da der Rotwein von Malartic-Lagravière als uninteressant galt, sind lange vorbei! Spätestens seit der Übernahme des Weingutes durch Alfred Alexandre Bonnie, der Michel Rolland als Berater verpflichtete, wurde die Auslese strenger, die Ernte später und die Weine sehr gut.

Chateau Malartic Lagraviere 2024