
Chateau Haut Brion 1er Cru 2024
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- 2
- Merlot 52%, Cabernet Sauvignon 38%, Cabernet Franc 9%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2054
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–99/100
- Alexandre Ma: 98–99/100
- Markus Del Monego: 98/100
- Suckling: 97–98/100
- Bettane: 97–98/100
- Vinum: 97/100
- Weinwisser: 96–98/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Haut Brion, B.P. 24, 133 av. Jean Jaurès, 33602 Pessac - Cedex, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Haut Brion 1er Cru 2024
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Lobenberg: 37,5 Prozent Merlot, 47,2 Prozent Cabernet Sauvignon und 15,3 Prozent Cabernet Franc. Der Alkoholgehalt liegt bei 13 Volumenprozent. 75 Prozent neues Barrique. Die Ernte lief bis Anfang Oktober. Schwarz-rubinrot. Wie immer deutlich wuchtiger in der Nase als La Mission, den ich zuvor verkostet habe. Hochintensive Schwarzkirsche mit Brombeere, süßem Cassis und satter dunkler Lakritze. Dunkle Milchschokolade dazu, viel Druck, aber total samtig in der Wucht die aus dem Glas steigt. Butterweich dazu. Im Mund viel Grip, viel Salz. Rote und schwarze Waldbeeren, druckvoll und konzentriert, aber das Ganze mit satten, seidigen, weichen Tanninen umhüllt. Nicht ganz die Perfektion im Schick erreichend wie der La Mission Haut-Brion. Tolles salziges, hochintensives Fruchtfinale, auch hier weich, seidig und samtig in der Tanninstruktur. Der Wein ist nicht so abgespact wie der La Mission in seiner Harmonie und Balance, aber in Summe passt es sehr. Der Wein hat nichts Rustikales, sondern schwingt nur in Feinheit und Eleganz. Schon eine sehr gut gelungene Serie bei Haut-Brion! *** Château Haut Brion ist im Besitz der amerikanischen Familie Dillon. Seit dem Jahre 2001 ist Prinz Robert von Luxemburg, ein Urenkel Dillons, für die Leitung des Château verantwortlich.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.
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Alexandre Ma über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Alexandre Ma: The 2024 Château Haut-Brion moves like a shadow in the dark – a tender assassin whose blade never glints, but always lands true. It makes no sound, yet its presence ripples through the silence. It does not speak, but when it draws near, your pulse begins to race. With alcohol back at 13.2% abv, the core of the wine is expressed with even greater precision. A three-step sorting process: first optical, then Tri densimétrique, followed by meticulous hand selection, works like a surgeon’s blade. Each cut is sharper than the last, reducing yields to just 28 hl/ha. But the reward is unmatched purity, marking a legendary moment for the 2024 vintage. The advantage of this early-ripening terroir has come into full play in a cool, rainy vintage, resulting in not only layered aromas but also greater richness on the palate. The juicy scent of wild blueberry emerges first, only to be sealed in place by an inky density. On the palate, it feels like a black lotus rising slowly from the lake’s depths – silent, deep, and glowing gracefully under the moonlight. Before long, this wine is sure to leave a bold and unforgettable mark in the history of Château Haut-Brion. -
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Markus Del Monego über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and black core. Excellent nose with fine fruit, blackcurrants and dark berries, ripe plums, with hints of liquorice and mild spices in the background. Typical hints of graphite. On the palate, multi- layered with very convincing depth and length, remains on the elegant side yet very persistent. Tastingbook.com

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Suckling über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Suckling: This year, the style of Haut Brion shows through with transparency, beautiful balance and precision. Fine austerity, with excellent minerality, dark olives and red and dark berries. Structured on the mid-palate. Beautiful depth for the vintage, with really fine-grained tannins and a lengthy finish that lingers. So much vibrancy and finesse. A classic vintage.
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Bettane über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Bettane: Nez complexe et pur, racé, avec des fruits mûrs, des touches de rose et de fumée. Belle profondeur, tannins enrobés et élégants, alliant fraîcheur et longueur dans une parfaite harmonie. Très réussi et bien dans son style.

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Vinum über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Vinum: Dunkles Rubinrot; im Duft wie oft zurückhaltender als La Mission Haut-Brion, jedoch mit Tiefgang, eingekochte Brombeeren, Orangenblüten, getrocknete Kräuter; fokussiert und mit ordentlich Druck am Gaumen, saftige Frucht, mit erstaunlicher Konzentration, perfekt dosierte Tannine und Säure, langes, würziges, mineralisch geprägtes Finale auf Blutorangen. vvWine & Vinum

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Weinwisser über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Weinwisser: Kleine Ernte aufgrund Mehltaubefall am Merlot. Eine Besonderheit, normalerweise ist Haut-Brion aufgrund der Lage geschützt. Verführerisches Bouquet, frischgepflückte Wildkirsche, edleCassiswürze und Flieder. Im zweiten Ansatz Heidelbeere, Sandelholz und Minze. Am sublimenGaumen mit unglaublicher Raffineße und Eleganz, seidiger Textur, engmaschigem Tanningerüst,dabei saftig und tänzerisch bleibend mit durchtrainiertem Körper. Im konzentrierten nicht endenwollenden Finale schwarzbeerige Konturen, Estragon und royale Adstringenz. Die Eisenfaust imSamthandschuh aus Pessac!

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Gerstl über: Chateau Haut Brion 1er Cru
-- Gerstl: Das ist schon sagenhaft tiefgründig, die Aromen von Leder, Tabak und schwarzem Trüffel, fügen sich nahtlos in die Frucht ein, bilden ein komplexes Ganzes, das zutiefst beeindruckt, das ist der Duft von Haut-Brion, in diesem Jahr um Nuancen weniger intensiv, als etwa im Überjahr 2022, aber die Faszination verändert sich nicht, die Gänsehaut auf meinem Rücken ist die gleiche. Ein Gaumen wie Samt und Seide, auch das wie immer, köstliche Süsse, betörende Frische, alles um Nuancen leichter, etwas weniger konzentriert, dem Genuss tut das keinerlei Abbruch, ich frage mich, ob das nicht sogar mehr Trinkfreude macht, das trinkt sich so leicht, das wirkt so beschwingt, das tanzt, das singt, das versprüht pure Lebensfreude, das ist ein einzigartiges Naturereignis. (mg)
Haut Brion
Château Haut Brion ist im Besitz der amerikanischen Familie Dillon. Seit dem Jahre 2001 ist Prinz Robert von Luxemburg, ein Urenkel Dillons, für die Leitung des Châteaus verantwortlich. Mit Jean Delmas konnte er einen der besten Önologen der Welt verpflichten. Delmas bevorzugt eine kurze und sehr...
