Chateau Clos Manou 2020

Chateau Clos Manou 2020

Holzkiste

Zum Winzer

98
100
2
Merlot 57%, Cabernet Sauvignon 34%, Petit Verdot 5%, Cabernet Franc 4%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2055
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 98/100
Jane Anson: 93/100
Suckling: 92–93/100
Parker: 92/100
Galloni: 92/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Clos Manou 2020

98
/100

Lobenberg: Dieses kleine Weingut liegt im äußersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Chateau Haut Maurac. Auch Château Carmenere liegt nicht weit entfernt. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar in einer nicht zertifizierten, aber extrem biologischen Weinbergsbearbeitung, mit winzigen Erträgen. Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcke pro Hektar. Ertrag pro Pflanze unter 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Bei 10.000 Stöcken nur 40 Hektoliter pro Hektar, da bleibt nicht viel pro Stock. Wenn man die Arbeit im Keller sieht, die Stephan durchführt, wird einem schwindelig ob dieses wahnsinnigen Einsatzes. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar optische Laser-Nachsortierung der Trauben. Ausgebaut wird im Barrique und in Ton- und Betonamphoren. Er macht auch einen Zweit- und einen Drittwein. In diesen Erstwein geht also nur das allerbeste Material. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stéphane ist ein echter Fanatiker der Qualität. Und wäre es nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine, zusammen mit Pontet Canet, immer im 100-Euro-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren großes Kino und wird auf Grund der Randlage und zahlreicher 'nur Etikettentrinker' total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmaßstäben des Médoc und Haut Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finesseweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux. Es geht nämlich am Ende nicht um alteigesessene große Namen, es geht um Rebbestand, es geht um Terroir, das seit der Hinwendung zum mediterranen Klima hier im Haut-Médoc einfach perfekt geeignet ist. Es geht um die Böden, es geht um die Arbeit. In Bordeaux gab es 2020 eine unglaubliche Regenmenge im Frühjahr. Während der frühen, aber perfekten Blüte, blieb es zwei Wochen lang trocken, direkt danach gab es wieder Regenfälle. Von Mitte Juni bis Mitte August fiel dann allerdings kein einziger Tropfen Regen mehr. Bei Sandböden war das ein Desaster – die Reben bekamen Trockenstress. Bei Lehmböden, wie wir sie in den besten Lagen des Médoc und Pomerol haben, oder auf reinem Kalkstein, wie oft in Saint-Émilion, war das überhaupt kein Problem. Am linken Ufer fielen dann Mitte August circa 80 Millimeter Regen. Ende August nochmal 15 Millimeter. Danach war es den ganzen September über trocken. Also ziemlich perfekte Bedingungen für hervorragendes Terroir, perfekte Bedingungen für hohe Reife und satte Tanninwerte, bei recht moderater Säure. Clos Manou ist aufgrund seiner Lage sehr begünstigt. Durch den Lehm im Untergrund und durch die Flussnähe sind die Reben hier immer gut mit Wasser versorgt, auch in Jahren der Trockenheit wie 2020. Stéphane Dief kann mit diesem Klima extrem gut umgehen. Die Nase des 2020er ist reif und schwarz, aber extrem fein. Nichts Drückendes, nichts Fettes, nur hochintensiv. Sehr aromatisch, perfekt in der Harmonie, balanciert und lecker. Im Mund kommt sehr viel mineralischer Grip dazu. Da ziehen sich die Augen zusammen, der Wein hat so viel aromatische Intensität. Lakritze und Maulbeere, Cassis, dahinter rote Kirsche und etwas rote Johannisbeere, was zur Frische beiträgt. Das süße Cassis spielt mit dem Veilchen. Auch ein bisschen süßes Lavendel. Genial schick! Etwas weniger Spannung und etwas weniger tänzelnd als der sehr frische und hochreife 2019er. Hier ist die Harmonie dafür größer. Das passt alles perfekt zusammen. Das dritte Jahr in Folge ein großer Clos Manou. Und das dritte Jahr mit einem etwas unterschiedlichen Angang. Die sahnig-cremige 2018er-Version neben dem aufregenden, spannungsgeladenen und hochreifen 2019er, dazu jetzt die große Harmonie, die perfekte Balance in 2020. Drei große Jahre in der Reihe. Und Clos Manou ist sicherlich am gesamten linken Ufer innerhalb der 20, 30 besten Châteaus etabliert. Wunderbarer Wein für kleines Geld. 98/100

93
/100

Jane Anson über: Chateau Clos Manou

-- Jane Anson: Inky colour, sinewy muscular tannins, cassis fruits, cocoa bean, rich and nuanced dark fruits, peppered with turmeric spice and crushed rocks, proving yet again why this is a Médoc wine that any serious Bordeaux lover should get to know. Still very much in its primary, almost en primeur phase, but has all the necessary ingredients to soften over next two to three years, and to age for many more, with old school Left Bank signature. Owned by Françoise and Stéphane Dief, the property is located in St Christoly du Médoc. 60% new oak, with the rest in the mix of terracotta jars known as Dolia and concrete eggs. Unfined, and only lightly filtered. 93/100

92–93
/100

Suckling über: Chateau Clos Manou

-- Suckling: Medium-bodied with a chewy tannin structure and blackcurrant and graphite character. The texture ends polished and focused. Very structured. 92-93/100

92
/100

Parker über: Chateau Clos Manou

-- Parker: The 2020 Clos Manou has turned out brilliantly. Unfurling in the glass with aromas of dark berries, plums, spices and licorice, it's medium to full-bodied, with a deep core of vibrant fruit framed by sweet, powdery tannins, concluding with a long, violet-inflected finish. Seamlessly constructed, it's a terrific example of haute couture winemaking that would embarrass numerous classified growths. 92/100

92
/100

Galloni über: Chateau Clos Manou

-- Galloni: The 2020 Clos Manou is an opulent, flamboyant wine, just as it was en primeur. A rush of black cherry jam, chocolate, new leather, spice and sweet oak saturates the palate. All the elements are so well-balanced in a 2020 that is irresistible, even now. 92/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Clos Manou

-- Gerstl: Das ist ein absolut berührender Duft, da strahlt ein ganz grosser Bordeaux aus dem Glas, schwarze Frucht der himmlischen Art und dann sind da sinnliche Terroirnoten ohne Ende, ein immenses, überaus reizvolles Aromenspektrum. Das ist ein edles Getränk von eindrücklicher Präzision, da ist - eingebunden in verführerisch süsses Extakt - eine immense Tanninmasse, die komplett seidig ist, monumentale Kraft, dramatische Spannung, aber auch diese ist gezügelt, der Wein bleibt total leichtfüssig und dann ist da eine zutiefst berührende Sinnlichkeit, ein intellektueller Wein mit ganz viel Charme. 19+/20

Mein Winzer

Clos Manou

Stephane Dief ist ein besessener Winzer. Das muss man wissen, sonst kann man seinen rasanten Aufstieg in nur 20 Jahren nicht verstehen. Zusammen mit seiner akribisch arbeitenden Frau Francoise haben die zwei sich aus dem Nichts ein Vorzeigeweingut von 16 Hektar in ihrem Geburtsort Saint Christoly du...

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