Cantenac Brown: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2024

Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

95+
100
2
Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 27%, Cabernet Franc 1%, Petit Verdot 1%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2042
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95+/100
Markus Del Monego: 95/100
Vinum: 95/100
Decanter: 95/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2024

95+
/100

Lobenberg: Feine kirschige Nase. Leicht und schlank. Sehr schlank auch im mittleren Gaumen, aber tänzelnde Rasse. Feine Kirschfrucht mit etwas vegetalen Noten. Sehr lecker und sexy erotisch in der pikant süßen Frucht. Eleganz und Reife, nur lecker!

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
95
/100

Markus Del Monego über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. expressive nose reminiscent of dark berries, black cherries and blackcurrant spurs, dark chocolate in the background. With some time in the glass, refined gingerbread spices turn up. On the palate well structured and balanced with firm yet ripe tannins, elegant fruit and convincing length. Tastingbook.com

95
/100

Vinum über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Vinum: Leuchtendes Rubinrot; subtile Röstnoten über Cassisbeeren, blitzsauber, würzig und floral, ungemein verspielt und sehr komplex; erstaunlich vollmundig im Auftakt, baut Druck auf, bleibt elegant, feinkörniges, seidiges Tannin umgarnt die Frucht, energetisch, vertikal, langanhaltend und mit ausgezeichneter Harmonie. Gehört dieses Jahr zum Besten, was Margaux zu bieten hat. vvWine & Vinum

19
/20

Gerstl über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Gerstl: Nach einer wechselvollen Geschichte übernahm 1989 der AXAKonzern das Château von Jean Louis Cazes. Mit dem Know-how von Lynch-Bages und Pichon Baron konnte hier die qualitative Wende erreicht werden. Die grossen Investitionen in die Weinbergsarbeit führten dank des hervorragenden Terroirs und des alten Rebbestands in wenigen Jahren zu neuer Blüte und zum Aufstieg in die Oberliga von Margaux. Anfang dieses Jahrhunderts übernahm die Familie des britischen Geschäftsmanns Simon Halabi das Weingut mit seinen 40 ha Weinbergen. Cantenac Brown erinnert mit seinem ungewöhnlichen viktorianisch-neugotischen Gebäudemehr an einen riesigen englischen Landsitz als an ein französisches Château. ***. Ich bin begeistert von diesem Margaux, dunkles Rubinrot schimmert aus dem Glas, das Bouquet ist komplex und vielversprechend, schwarze Kirsche, etwas Pfeffer und Vanille. Im Gaumen startet er mit einer schönen Cremigkeit, dazu toller Gaumenfluss, schöner Touch schwarze Kirschen, Brombeeren, strahlt Wärme und Fülle aus. Die Frische verleiht ihm eine zusätzliche Dimension, raffiniert und spannend, gehört sicherlich zur Oberliga dieses Jahrgangs. (rm)

Mein Winzer

Cantenac Brown

1754 kaufte Jacques Boyd (man erinnere sich an Boyd Cantenac!), ein irischer Auswanderer, diese Weinberge. 1806 heiratete John Lewis Brown (Besitzer von Château Brown in Pessac) in die Familie Boyd ein, sein Sohn war später ein in der Region sehr berühmter Künstler.

Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2024