Chateau Bel Air La Royere 2018

Bel Air La Royere

Chateau Bel Air La Royere 2018

95–96+
100
2
Merlot 65%, Malbec 35%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2045
Verpackt in: 24er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–96+/100
Pirmin Bilger: 19/20
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Cotes de Blaye
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Bel Air La Royere 2018

95–96+
/100

Lobenberg: Dieses ab Jahrgang 2019 auch zertifizierte Bioweingut besteht aus 12 Hektar Rebfläche, davon nur 5 Hektar auf Kalkstein für den Erstwein. Der Rest geht in den Zweitwein. 40-50 Jahre alte Reben. Der Ertrag aus Dichtpflanzung liegt bei 35 hl/ha. Önologischer Berater ist Christian Veyry, früher Mitarbeiter von Michel Rolland und selbst Besitzer eines kleinen Weingutes. Ein sehr kleines Team eines Familienweinguts, nämlich Corinne Chevrier-Loriaud mit ihren Töchtern und dem Sohn arbeiten hier zusammen. Alles wird per Hand gelesen und zur Vergärung komplett entrappt. 4 Wochen Fermentation, und anschließend nochmals mindestens 4 Wochen Mazeration auf der Schale. Die Rebsorten-Zusammensetzung ist 65% Merlot sowie 35% Malbec. Die Fermentation findet spontan im Edelstahl statt, die Malo und der Ausbau im Barrique. Allerdings nur zum kleinen Teilen im neuen Holz. Der Großteil findet den Weg ins 500 Liter Tonneau, um weniger intensiven Holzeinfluss zu haben. Alles wurde in der letzten Septemberwoche gelesen, also extrem früh. Der pH-Wert beträgt dennoch 3,62, also recht hoch, das bedeutet sehr wenig Säure. Der Alkohol ist wie schon 2016 bei 15%. Das Besondere an diesem Wein ist, dass weder beim 2016er noch beim 2018er der Höhe Alkoholgrad zu spüren ist. Weil der Malbec und der Merlot hier so massiv sind und mit einem so satten Tanningerüst daherkommen, dass das Ganze perfekt eingebunden ist. Dieser 2018er hat eine enorm reiche Nase, man merkt ihm schon in der Nase seine tiefe Säure und auch seine große Wucht an. Wie ein Teppich aus dunkler, weicher, säurearmer Brombeere mit Schokolade, mit satter hochreifer Pflaume, Dörrpflaume sogar, drückt in die Nase. Der Mund kommt wie ein Top-Malbec-Wein aus Argentinien daher. So reich, so immens dicht und voluminös. Dennoch hat der Wein Eleganz und Charme. Das Tannin ist in Hülle und Fülle vorhanden, ist aber samtig und butterweich, reich und dicht. Zusammen mit der tiefen Säure sorgt das Ganze für einen ungeheuren Schub. Wir haben Teer, Brombeere, viel Maulbeere, noch deutlich mehr als Brombeere, viel Cassis, auch schwarze Kirsche. Alles reich, dicht, säurearm und wuchtig. Aber – und das ist das erstaunliche – nicht konfitürig oder übermäßig fett! Zumal das Tannin zwar reichlich, aber total poliert und geschliffen ist, geradezu seidig und samtig. Nichts tut weh, alles ist aromatisch intensiv. Ich bin total geflasht von diesem Wein. Im ersten Moment denkt man, dass das in der Üppigkeit so ja nicht passen kann, aber das Gegenteil ist der Fall. So passt der Wein eigentlich erst perfekt. Wir finden hier im sehr moderaten Preisbereich einen Wein, der uns aus Argentinien in gleicher Qualität sicherlich weit über 70€ kosten würde. Auch die Top-Weine aus Cahors, die Grande Cuvée von Cèdre, die auf ähnlichem Level liegt, kostet einfach doppelt bis dreimal so viel. Dieser 2018er Bel Air La Royere ist noch stimmiger in sich als der grandiose 2016er. Er hat nicht die grandiose Finesse, nicht den Schick, wie der verspielte und sehr stylische 16er, dafür hat er diese enorme Wucht und diesen Schub. Malbec in allerfeinster Ausprägung, gestützt von reichem, säurearmen, dichten und samtigem Merlot. Und das Ganze trotzdem mit saftigem Trinkfluss. Das ist wirklich grandioser Stoff, das kann ich nicht anders sagen. Der Wein ist außergewöhnlich gut balanciert auf diesem enorm reifen, reichen, üppigen Niveau. Best-ever hier. 95-96+/100

19
/20

Pirmin Bilger über: Chateau Bel Air La Royere

-- Pirmin Bilger: 65% Merlot und 35% Malbec, der Alkohol liegt bei nicht ganz 15%, PH Wert von 3,62. Die Ernte hat 24. und 25. September (Malbec) und 29. September (Merlot) stattgefunden. Corinne Chevrier-Loriaud vergleicht den 18er Jahrgang mit 2015. Ich liebe diesen würzig verführerischen Duft welcher der Wein verströmt. Auch die tolle und perfekt gereift Merlotfrucht verleiht dem Wein seinen ganz eigenen Charakter. Die imposante rote Johannisbeerfrucht steht im Vordergrund und auch insgesamt kommt das Bouquet auf der rotbeerigen Frucht daher. Am Gaumen verstörmt er eine gewaltig sinnliche Süsse mit einem enorm dichten Fruchtkörper. Trotz seiner Wucht kommt er insgesamt sehr filigran daher und weiss mit einer gewissen Eleganz zu überzeugen. Man würde nie erwarten, dass dieser Wein fast 15% Volumen hat - blind probiert wäre ich zwischen 13-14% gelandet. Es ist die Säure und dadurch die Frische, welche ihn wesentlich leichter erscheinen lässt. Diese perfekte Balance aller Komponenten bietet pures Trinkvergnügen in allen Belangen. Am Gaumen haften die vielen Aromen eines perfekten Sommers und ziehen sich enorm in die Länge. Auch die Qualität der Tannine vermag voll und ganz zu überzeugen. 19/20

19
/20

Gerstl über: Chateau Bel Air La Royere

-- Gerstl: Immer mehr erinnert mich der Jahrgang an meinen allerersten Jahrgang in Bordeaux, den 1982er. Die Weine strahlen genau diese Fröhlichkeit, diese Fülle, diesen unwiederstehlichen Charme aus wie damals, ähnlich wie auch 1989, 2005 oder 2009. Da ist viel Wärme mit im Spiel, aber auch genügend Frische, um das Ganze in der Balance zu halten. Das ist ein Duft den man einfach lieben muss. Was für ein Bijou am Gaumen, der Wein kommt unglaublich leichtfüssig daher, so richtig beschwingt, strahlt pure Lebensfreude aus, es ist einfach nur Hochgenuss, ihn zu verkosten. Er zeigt sich absolut ohne Ecken und Kanten, dennoch ist Spannung drin, die edle Extraktsüsse ist unterlegt mit wunderbarer aromatischer Frische, der Wein ist absolut perfekt in der Balance, so ein richtig fröhlicher Kerl, ein Wein der einfach unendlich Freude macht. 19/20

Mein Winzer

Bel Air La Royere

Dieses Bioweingut besteht inzwischen aus 12 Hektar Rebfläche, davon aber nur fünf Hektar auf Kalkstein für den Erstwein. 40–50 Jahre alte Reben. Der Ertrag aus Dichtpflanzung liegt bei 35 Hektoliter pro Hektar. Önologischer Berater ist Christian Veyry, früherer Mitarbeiter von Michel Rolland, selbst...

Chateau Bel Air La Royere 2018