Lobenberg: Die Champagner von Marie-Courtin sind für mich ein Coup de Coeur, ich liebe sie seit Jahren. Ein ultrafeiner, schwebender Stil mit totaler Finesse. Nur zart und so schick, dabei durch kompromisslose Biodynamie absolut einzigartig im Stil. Alle ihre Weine wachsen in einem einzigen Plot von 2.5 Hektar, das ist auch die Gesamtgröße der Domaine, die Marie Courtin 2000 gegründet hat. Dadurch dass alle ihre Weine aus einer Lage stammen, hat sie sich entschieden die Unterschiede in ihren Champagnern über die Vinifikation herauszuarbeiten. Es gibt im Holz ausgebaute, welche aus der Amphore, Emailletank und einen ohne Schwefel. Alle stammen aus den 2.5 ha Einzellage auf Kimmeridge-Mergel-Boden des Südens, an der Côte des Bar. Winzerin Dominique Moreau, die das Weingut nach ihrer Großmutter benannt hat, ist eine Meisterin der Puristik. Ihre Champagner, hier der Einstieg sozusagen, sind lichtdurchflutet, zart und elegant, sie besitzen stets eine Geschmeidigkeit und Trinkfreude, eine gewisse Nonchalance. Der Prestance ist die Version, die nur in der Tonamphore vergoren und ausgebaut wird vor dem Flaschenlager. Es ist ein irrer Pinot Noir, der so vertikal und rassig ist, dass man meint Chardonnay im Glas zu haben. Wie kann das sein?! Er läuft so stramm geradeaus, zieht nur nach oben. Das ist ein Pinot Noir der Luft, strahlend und puristisch ohne Ende. Der Mundeintritt zeigt die Kraft von 2020 mit Quittenbirne, Zitronentarte und etwas Verbene, aber dieser kleine Anflug von Cremigkeit weicht sofort wieder diesem kristallklaren Geradeauslauf. Das ist ein Wahnsinns-Champagner, total eigen, Amphore trifft perfekte Trauben. Spannung trifft Würze. Was für ein Ritt, muss man erlebt haben!