Lobenberg: Das ist so mit der Bescheidenheit: Clouet, eines der uralten Weingüter der Champagne, uralte Kreidekeller. Clouet, von Napoleon persönlich zum Geschenk erhalten. Die Flaschenöffnung per Säbel spielte sich in genau diesem Keller ab. Nur Grand Cru im Pinot Noir, die besten Lagen der ganzen Appellation, direkt neben Bollinger. Und direkt im Weingut, im Hof (Le Clos) ein halber Hektar alte Reben. Clos de Mesnil für weiß, da muss es doch ein qualitatives Gegenstück für Pinot-Noir-Champagner geben. Mesnil liegt im Herz der Cotes de Blanc, dieser Clos von Clouet im absoluten Zentrum der Grands Crus der Pinot Noirs, Bouzy. Ausbau der Grundweine im Holz, lange auf der Hefe. Langes Hefelager in der Flasche, erst 2021 degorgiert mit nur 5.5 Gramm Dosage. Schon in der Nase ein Ausnahme-Stoff, der wahnsinnig beeindruckt. Power und doch angenehm weich, nichts Überwältigendes, sondern die große Ruhe und geschmeidige Feinheit eines herangereiften Champagners. Der 2007er zeigt, im Gegensatz zum etwas frischeren 2012, schon deutliche Reifenoten, geht in die zarte Nussigkeit mit Pistazienkernen, geröstetem Sesam, dem Duft von frischem Schwarzbrot und feinem Darjeelingtee. Eine Nase von köstlich barocker Opulenz, wie eine Gänseleber als Champagner. Der Schmelz und die Saftigkeit bestechen neben der großen Power, den dieser Champagner ausstrahlt. Mandarine und süßsalzige Karamelle. So gewaltig dieser Stoff in seinem Auftreten ist, so angenehm trinkt er sich durch die perfekte Dosierung und den angenehm cremigen Schmelz. Nur in Magnums gefüllter Superstoff, und von denen gibt es nur gut 1000. Rar und ungeheuer schön!