Lobenberg: Bruno Paillard ist mit seinen 32 Hektar eigenem Besitz quasi ein Hybrid zwischen Winzer-Champagner und den größeren Maisons, ein bisschen wie Deutz. Obwohl auch viel aus eigenen Lagen stammt, ist Paillard dennoch als Maison zu verstehen, das Trauben aus langjährigen Partnerschaften zukauft. Schon Paillards Vater war Traubenmakler, die Familie hat weit zurückreichende Kontakte und Know-How in diesem Business, was auch den schnell Aufstieg mit dem eigenen Weingut erklärt. Bruno Paillard hat schon in den 1990er Jahren sehr clever an der Cote des Blancs expandiert. Somit kann er für seinen Blanc des Blancs auf absolut herausragende Grand Cru-Weinberge in Le Mesnil und Oger zurückgreifen. Der Wein ist entsprechend kraftvoll und ausladend, behält aber im Kern stets die wahnsinnige mineralische Spannung dieser Gemeinden. Straff, salzig, herb, steinig, erst hintenraus schält sich die süßere Frucht mit Quitte und zerstoßenen Mandeln durch. Nur niedrige 4.5 Gramm Dosage, mehr würde diesem puren Ausdruck des Chardonnays auch nicht gerecht werden. Archetypisch und großartig, ein Top-Blanc des Blancs und das verlässlich in jedem Jahr.