Lobenberg: In einer Mischung aus großem, neutralem Holz von 3.000, 5.000 und 10.000 Liter ausgebaut. Ein Blend aus den Einzellagen, hierin befindet sich ganz klar allererste Ware! Bevor der Wein auf Flasche gefüllt wird, kommt er noch ein paar Monate in einen großen Stahltank zur Vermählung. Ich probiere dieses Tankmuster. Leuchtendes, mittleres Rubinrot. Schon die Nase ist fantastisch, tief und beeindruckend. Teer, Rauch, erdig und zugleich sehr ätherisch, dicht. Nach und nach kommen duftige Kräuter hinzu, balsamisch. Rotes Fruchtprofil mit Veilchen und etwas weißem Pfeffer. Im Mund ist das Präzision auf einem anderen Level – dieser Barolo schlägt richtig ein. Rote Sauerkirsche, Cranberry, rote Pflaume und Johannisbeeren wickeln sich um das feine und anhaltende Tanningerüst. Das ist eine Kombination aus Reichhaltigkeit und dennoch grandioser Frische. Auch im Mund zieht sich die rauchige Mineralität wie ein roter Faden durch den Wein. Die Struktur ist eher klassisch, präsent und alles andere als schüchtern – ein klassischer Barolo eben und absoluter Top-Stoff. Und explosiv in seiner pikanten, wollüstig hedonistischen Frucht! Die Struktur wird diesem Wein ein langes Leben ermöglichen, trotzdem hat er selbst heute schon animierende, wirklich leckere Eigenschaften. Zum reinspringen schön!
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.