Lobenberg: Durch eine Erbschaft wurde das berühmte Weingut Agrapart & Fils kürzlich in zwei gleiche Teile aufgeteilt. Pascal durfte die Weinberge und die Namen Avizeoise und Venus behalten. Fabrice hingegen durfte den Firmennamen Agrapart behalten, daraus entstand nun mit Agrapart Avize eine nagelneue Domaine an der Côte des Blancs. Fabrice Agrapart verfügt über 5,1 Hektar in Grand Cru und 0,4 Hektar in Premier Cru (Bergères-les-Vertus). Darüber hinaus arbeitet er mit Jardin zusammen, wodurch sie Zugang zu weiteren 5,5 Hektar in Mesnil-sur-Oger, Festigny und Mareuil-le-Port für Pinot Meunier erhalten. Als N-M kaufen sie auch Pinot Noir aus Verzenay. Der Atoma ist sein allererster Release in 2025 – und wurde nur in sehr kleiner Auflage erzeugt. Eine Palette für den gesamten deutschen Markt. Der reine Chardonnay stammt aus fünf Grands Crus (Avize, Cramant, Oger, Oiry und Le Mesnil-sur-Oger) mit rund 50 Prozent der aktuellen Ernte 2022 und 50 Prozent Reserveweinen aus der Reserve Perpetuelle (die Reserve wurde 2020 gestartet, alles im Holzfass vergoren und aus der Montagne de Reims stammend). Entsprechend ungefähr 2,5 Jahre auf der Hefe, also noch nicht allzu lang, aber das Projekt muss eben nun mal mit der Basis starten. Die zukünftigen Versionen werden wohl etwas mehr Zeit im Keller bekommen. Der Grundwein wird in einem Mix aus Holzfässern und Edelstahltanks vergoren und ausgebaut. Die Dosage liegt mit unter 5 g/l im Extra-Brut-Bereich, auch wenn er nicht so gelabelt ist. Fabrice Agrapart steht, im Gegensatz zu seinem Bruder Pascal, für einen etwas extravaganteren Stil. Agrapart-Avize ist etwas reicher, druckvoller, oxidativer und expressiver – nicht so schlank und minimalistisch wie Agrapart. Ein sehr satter Duft nach gelben Zitrusfrüchten, Quitte, Grapefruit, Zitronenthymian, dunkler Sesam. Intensiv und wahnsinnig mineral im Mund, sehr griffig, kernig, raumgreifend, noch immer resch und agil auf der Zunge. Braucht etwas Zeit, ist aber unverkennbar expressiver, spannungsgeladener Grand Cru-Chardonnay. Ein großartiges Debut – und klar anders als Pascal Agrapart in der alten Familien-Domaine.