Bruno Giacosa: Barbaresco Asili 2022
- Nebbiolo 100%
- rot, trocken
- 15,0% Vol.
- Trinkreife: 2026–2045
- Verpackt in: 6er OHK
- seidig & aromatisch
- tanninreich
- Lobenberg: 97/100
- Parker: 95/100
- Suckling: 98/100
- Jeb Dunnuck: 96/100
- Decanter: 96/100
- Galloni: 94/100
- Italien, Piemont
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur: Bruno Giacosa, Via XX Settembre 52, 12057 Neive (cu), ITALIEN
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Heiner Lobenberg über:
Barbaresco Asili 2022
/100
Lobenberg: Der Weinberg ist 2,5 Hektar groß in Süd- und Südwest Exposition auf 250 Höhenmetern. Das Terroir besteht überwiegend aus Kalkstein mit weißem Lehm und einem Teil Sand dazu, Basis der Feinheit des Weins. Die Reben sind ungefähr 30 Jahre alt, gut 4.000 Stöcke pro Hektar. Der Wein wird in Tini vergoren, das sind traditionelle große 50 HL fassende Holzfässer, die oben schmal zulaufen. Danach geht er für 20 Monate in eine Mischung großer Eichenfässer von Gamba aus französischem Holz und von Stockinger aus slowenischem Holz. Im Anschluss folgen auf den Ausbau noch weitere 6 Monate Flaschenlager, bevor der Wein auf den Markt kommt. Leuchtendes Rubinrot mit einem Hauch Orange. Die Nase des vor vier Monaten abgefüllten Weins ist momentan geheimnisvoll verhalten mit Aromen von feiner und intensiv erdiger Würze. Duftender Herbstwald, Tabak, Teer, alles ist ultra schwebend elegant und fein. Ein Hauch Bergamotte und Blutorange verleiht eine echt erstaunliche, frische und ebenfalls schwebende Komponente. Die Beeren- und Kirschfrucht dient lediglich als Basis für alll diese phänomenal intensiven Gewürze, so wie ein Biskuitboden seinen dicken, ultra verführerischen Belag trägt. Im Mund hat der Wein prominente, fein strukturierte, kalkige Tannine, die mit der perfekt passenden Säure des Weins balanciert werden. Auch hier stimmt alles, das ist Harmonie pur! Die intensiv saftige rote Frucht in diesem jungen Wein braucht noch ein paar Jahre, um integriert zu werden. Sowohl das Aroma, als auch die Textur erinnern im Nachhall an rote Johannisbeeren. Liebhaber der Nebbiolo-Struktur können hier schon mal den Korken ziehen, aber idealerweise braucht der Wein noch weitere 3-5 Jahre im Keller, bis er ab 2027 in sein erstes Trinkfenster kommen wird. Ein wirklich schöner Asili!
Jahrgangsbericht
2022 war in ganz Europa ein von Hitze und Trockenheit geprägter Jahrgang. Im Piemont fiel bereits im Winter 2021 kaum Schnee, und es regnete lediglich im Mai und dann wieder im August in sehr kleinen Mengen, was ein wenig zur Erleichterung der Reben beitrug. Vom Austrieb bis zur Lese verlief die Wachstumsperiode ungefähr zwei bis drei Wochen früher als im Durchschnitt. Dieses Jahr war also von extremem Wetter gezeichnet, aber glücklicherweise war es sehr regelmäßig und konstant heiß und trocken – vom Austrieb bis zur Weinlese während des »Indian Summer« – und es gab keine Hitzespitzen. Da die Trockenheit nicht plötzlich eintrat, bildeten die Reben dementsprechend kleinere Blätter und weniger Trauben aus. Vielleicht kamen sie deshalb so erstaunlich gut mit diesen erschwerten Bedingungen klar, weil sie sich seit dem Frühling langsam an diese Situation »gewöhnen« konnten.2022 kann unmöglich generalisiert werden, und jeder Wein verdient es, einzeln betrachtet zu werden. Die etwas kühleren Höhenlagen im Piemont sind häufig auch von durchlässigeren Böden geprägt und dieses Jahr aufgrund der Trockenheit deshalb nicht automatisch besser. So sind 2022 ton- und lehmhaltige Böden mit besserem Wasserhaltevermögen deutlich vorteilhafter als sandigere. Die sonst »besten« Cru-Lagen zeichnen sich durch ihre besonders »perfekte« Ausrichtung zur Sonne und somit noch wärmeren Temperaturen aus. Auch das Alter der Reben und die Herangehensweise jedes Weinguts in den Weinbergen konnte einen entscheidenden Unterschied machen. Wurde durch sanftes Entblättern der Sonnenschutz gewährleistet und die Böden nicht unnötig durch Pflügen geöffnet, was zum stärkeren Verdunsten von Wasser führt, hatten es die Reben bedeutend leichter. Aufgrund der Trockenheit bestand kein Krankheitsdruck, es gab weder Pilzkrankheiten noch Fäulnis, was die Arbeit während der Wachstumsperiode auch erleichterte. In Summe brachten die berühmtesten Lagen 2022 nicht automatisch die besten Weine hervor, wohl aber die kühleren und lehmigeren Böden mit gutem Wasserspeicher der »alten« Terroirs aus Castiglione, Serralunga und Monforte d’Alba, teilweise auch Verduno. 2022 ist laut Aussage von Luca Currado-Vietti vom qualitativen Potenzial her riesig, im Ergebnis aber wegen zweier fehlender Regenschauer im August und September und zwei Grad zu hoher Spitzentemperatur haarscharf unterhalb eines Jahrhundertjahrgangs hängen geblieben. Die Winzer, die viel Zeit in die Weinberge investierten und zudem bereits vor oder bei der Lese gnadenlos aussortiert haben, brachten die beeindruckendsten Weine hervor. Was nicht perfekt oder gar vertrocknet war, gelangte gar nicht erst in den Gärtank. Im Durchschnitt bedeutet das 15 bis 40 Prozent kleine Erträge gesunder und konzentrierter Trauben. Im Keller musste aufgrund des höheren Verhältnisses von Traubenschalen zum Saft sanft extrahiert werden; der Ausbau erfolgte oft ein paar Monate kürzer als sonst und somit etwas reduktiver, um die Frische der Weine zu bewahren.Der Jahrgang 2022 hat einen wunderbaren »Überraschungseffekt«, denn wer überreife Weine erwartet hat, wird das Gegenteil im Glas finden! Die Trockenheit bremste. Aber seit im Jahrgang 2003 ebenfalls Hitze auf Trockenheit traf, haben die Winzer viel dazu gelernt. Was bereits bei den Bordeaux Primeur Proben des Jahrgangs 2022 deutlich wurde, stimmt auch im Piemont: In der Spitze kann 2022 enorm was! Die Weine sind so konzentriert wie 2017, aber mit deutlich mehr Frische ausgestattet. Aromatisch sind sie herrlich intensiv und bereit, eine unwiderstehliche Performance abzuliefern. Die Struktur der Tannine hängt dabei von den oben genannten Faktoren ab. Es gibt strukturiertere Weine, die aber durch ihre Fruchtbalance dennoch meist durchaus harmonisch sind. Ich versichere, dass mit Offenheit ausgestattete Nebbiolo-Liebhaber dieses Jahr mit der ein oder anderen Neuentdeckung belohnt werden, denn 2022 gibt es durchaus viele hervorragende und gar überragende Weine im Piemont, auch wenn 2021 sicher über alle Regionen gesehen harmonischer und gleichmäßiger in seiner Weltklasse rüberkam.
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Parker über: Barbaresco Asili
-- Parker: The Bruno Giacosa 2022 Barbaresco Asili is hitting the market now. It was bottled on the 15th of July, 2024. This elegant wine shows the finely tuned and nuanced essence of Asili with its fine soils. It opens to a bright ruby color and delivers chalky tannins that retain their tension and grippy feel. On the close, you get hints of violets and blue flower. This is a very terroir-driven wine, but it needs more time in bottle to fully express itself. There will be a red label, or Riserva, made in 2020 to be released later this year (that I have reviewed here). A 2021 Riserva will be released in 2026. If Bruna Giacosa (daughter of the late Bruno Giacosa) makes a red label, the white label is not produced.
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Suckling über: Barbaresco Asili
-- Suckling: Very classy and perfumed, with ripe strawberries, spice, cedar, sandalwood and iron shavings that follow through to a medium body with extremely long and pointed tannins that go on and on. Lightly chewy at the end. Racy Asili. Hard not to drink now. Best after 2029.
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Jeb Dunnuck über: Barbaresco Asili
-- Jeb Dunnuck: The team will not produce a 2022 Riserva release, and the 2022 Barbaresco Asili will be only release from Asili. From this cru with sandier soils, it was aged for 20 months in large barrels. In the glass, it boasts a jewel-toned ruby color and is fresh and ripe with aromas of pure raspberries, wild strawberries, rocky earth, and pressed roses. The palate is fruity and appealing, with refreshing lift, well-defined tannins, even acidity, and a kiss of stone fruit and mouthwatering salinity on the finish. It has just a hint of warmth, but it’s very well-balanced and joyful, making it a pretty vintage of this wine. Drink 2026-2050.
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Decanter über: Barbaresco Asili
-- Decanter: As transparent as it is intense, the nose presents dark cherry and raspberry entwined with mint, lilac and mace. The palate amplifies these perfumes and brings in nuances of truffle and citrus zest. Chalky tannins are refined, and scintillating acidity surges between the layers giving a satisfying crunch on the lingering finish. Harvested on 4 October, the estate’s Asili rises above the challenges of 2022 demonstrating, above all, breed of site and skill of winemaking. Bruna Giacosa confirms that she will not produce any Riserva in 2022, saying that while the vintage resembles 2015 somewhat, it doesn’t have the same ageing potential.
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Galloni über: Barbaresco Asili
-- Galloni: The 2022 Barbaresco Asili is gorgeous. Silky, aromatic and light on its feet, the 2022 is classic Asili all the way. Its translucent finesse and energy are remarkable. Today, the 2022 is a bit stern in terms of its tannins. While I don’t see the seductive fruit and inner perfume of Giacosa's best Asilis, the 2022 is still one of the finest wines to emerge from this cellar in years.
Bruno Giacosa
Bruno Giacosa war als Traditionalist das Gegenteil der jungen wilden Barriquefreunde Altare, Scavino, Sandrone, Clerico, Gaja und Co. Seine extrem eleganten Weine sind trotz ihrer von kaum einem anderen Erzeuger erreichten Finesse in der Jugend verschlossen, obwohl er sie immer erst ein bis drei...