Ermitage Le Meal 2021

Chapoutier: Ermitage Le Meal 2021

BIO

Zum Winzer

97–100
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2057
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–100/100
Decanter: 95/100
Jeb Dunnuck: 94–96/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage Le Meal 2021

97–100
/100

Lobenberg: Syrah ist 2021 an der Nordrhône einfach eine andere Erfahrung als in den fetten, mediterranen Jahren zuvor. 2021 ist so sehr auf der Finesse laufend. Schwarz – selbstverständlich – mit Brombeere, Cassis und schwarzer Kirsche, dahinter viel Chilischärfe. Der Wein sticht in der Nase. Minze und Eukalyptus, sehr fein, dazu eine tolle Frische aus Zitronengras in Kombination mit Chili und schwarzem Pfeffer. Der Mund ist dann deutlich feiner als die Nase. Schwarze Krische, Brombeere und Cassis, aber alles mit hoher Frische und Säure. Konzentrierte Finesse. Ultrafein im Mund, dicht, reich und trotzdem völlig verspielt. Die Nordrhône hat 2021 die Rolle rückwärts in die historischen Jahrgänge gemacht und ist dabei trotzdem so reif und fein. Hochelegant und gleichzeig dicht, aber eben überhaupt nicht fett. Nichts erinnert an die vergangenen Jahre, wir sind hier um Jahrzehnte zurückgeworfen und haben dabei die Reife und Feinheit der heutigen Zeit: Das ist im Grunde eine Art Ermitage in Perfektion. Wieder raus aus dem Fett und aus der Nichttrinkbarkeit und rein in den saftigen Hedonismus. Superber Wein! 97-100/100 *** Die Reben im Le Méal stehen in Südexposition, 100 Prozent Syrah. Die Trauben werden im Weingut komplett entrappt. Der Ausbau geschieht im Barrique und vereinzelt in Holzfudern.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

95
/100

Decanter über: Ermitage Le Meal

-- Decanter: Very immediate and fruity style and a touch balsamic. Quite sappy acidity - really intense in fact. Quite introverted at the time of tasting. Bold and powerful tannins that demand long ageing. Vines are around 50-years-old, fermented in concrete, aged in recently used oak barrels for around 14 months. Drinking window: 2031 - 2044 95/100

94–96
/100

Jeb Dunnuck über: Ermitage Le Meal

-- Jeb Dunnuck: Even more successful, the 2021 Ermitage Le Méal has a similar broad, rounded, expansive texture as well as beautiful notes of black cherries, darker berries, spice, dried flowers, and textbook Hermitage smoked meats and leather. As with the Les Greffieux, it's already complex, has medium to full body, ripe, velvety tannins, and a great finish. One terrific point in the vintage is that the terroirs show clearly in the wines, and that's becomes obvious when tasting through the single vineyard releases from Chapoutier. 94-96/100

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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