Ermitage L’Ermite 2021

Chapoutier: Ermitage L’Ermite 2021

BIO

Zum Winzer

100+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 100+/100
Decanter: 98/100
Jeb Dunnuck: 94–97/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage L’Ermite 2021

100+
/100

Lobenberg: L’Ermite stammt aus der Einzellage Chapelle und liegt damit höher als Les Bessards, aus dem Le Pavillon kommt. 100 Prozent Granitböden, aber auch sandige Elemente. Die Weine fallen daher feiner, floraler, himbeeriger und verspielter aus. Es ist die Krönung der Finesse. So fällt auch die Nase des 2021er aus: Konzentrierte schwarze Himbeere, ultrafein. Dazu Orangenzesten, aber auch ein bisschen Kumquat und Chilischärfe. Auch ein kleiner Hauch Maracuja, leichte Exotik, sehr viel Spice und pfeffrige Schärfe hinter dieser enormen Konzentration an Feinheit und Verspieltheit. Man versteht sehr wohl, weshalb die Lage La Chapelle schon in den vergangenen Jahrzehnten zum Besten gehörte, was es überhaupt an Weinen an der nördlichen Rhône gibt. So schick im Mund, so spielerisch, fast leicht und trotzdem so konzentriert. Wenn ich den Pavillon mit 100 Punkten bewertet habe, so muss ich dem L’Ermite 100+ geben, wenn ich denn in diese extreme Feinheit und in die Blumigkeit will. So viel Veilchen nebst Chili, Cranberry und feiner heller Lakritze. Immense Länge mit einem leicht scharfen, seidigen Tannin. Ja, das ist die Krönung der Feinheit an der Nordrhône. In einer Stilistik wie wir sie lange nicht mehr hatten. Superber Stoff! 100+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

98
/100

Decanter über: Ermitage L’Ermite

-- Decanter: A fresh, piercing cassis style, that’s very fine and compact on the palate. Powerfully mineral, the wine really dives deep. The tannins are juicy but also energetic and strict. A wine with huge intensity and great driving energy. Not as much flesh as some recent vintages, but this is very classically Ermite with its immense tension and peppery, smoky freshness underneath. No lack, or excess, of ripeness. This is bracing. Vines are south-facing, just behind the Chapelle St Christophe. 98/100

94–97
/100

Jeb Dunnuck über: Ermitage L’Ermite

-- Jeb Dunnuck: While all the Hermitage releases here are beautiful wines, if I had to pick one. it would be the 2021 Ermitage L'Ermite, which comes from a later, cooler terroir of decomposed granite (and even a touch of limestone). As with the other releases here, it was destemmed, and this cuvée will see 18 months in 25% new French oak. Violets, crushed stone, liquid smoke, leather, and assorted darker, almost blue fruits emerge on the nose, and it's medium to full-bodied and has a laser-like focus on the palate, with fine yet building tannins. There's a certain old school-like vibrancy and structure here, and it's going to warrant 3-5 years of bottle before showing some accessibility. The alcohol levels for all three of the single vineyard Hermitage are between 13.5% and 13.8%. I would expect all of these to have 20-25 years of prime drinking. 94-97/100

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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