Weissburgunder Herzog Erste Lage 2021

Müller Catoir: Weissburgunder Herzog Erste Lage 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

94–96
100
2
Weißburgunder 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2037
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 94–96/100
Suckling: 96/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Weissburgunder Herzog Erste Lage 2021

94–96
/100

Lobenberg: Der Herzog ist der höchstgelegene und zugleich der wärmste Weinberg in Haardt. Ein sehr purer, karger Buntsandsteinboden mit enormem Steinanteil, sehr von einem total hellen Buntsandstein geprägt. Sehr schöne weißfruchtige Nase, grüne Birne, weißer Pfirsich, glockenhell, immer ganz unique in seinem Ausdruck. Im Mund kommt dann diese kompakte, fest gebaute Textur mit leicht briochigen Noten im Nachhall, die den Wein sehr delikat und geschmackvoll macht, obwohl er eher wenig Frucht zeigt. Man will fast an Kreide denken bei diesem sehr kargen Sandstein-Wein, das ist schon verblüffend, aber bei Von Winnings Herzog ist das ganz genauso. Das ist die Eigenheit dieser sehr speziellen Lage, die sich sowohl in Riesling als auch in Weißburgunder ausdrückt, die Rebsorte ist hier nur das Medium. 94-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Suckling über: Weissburgunder Herzog Erste Lage

-- Suckling: What a stunningly complex nose this expressive dry pinot blanc has! So much basil, orange blossom and mangosteen, yet so delicate. Enormous concentration is married to a remarkably elegant and focused palate. Very long finish that’s simultaneously, creamy, succulent and refreshing. From organically grown grapes. Drink or hold. 96/100

Mein Winzer

Müller Catoir

Seit 1744 in Familienbesitz – aktuell in neunter Generation geführt – zählt das Weingut zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Auf derzeit 21 Hektar Rebfläche werden Spitzenweine von internationalem Rang erzeugt.

Weissburgunder Herzog Erste Lage 2021