Lobenberg: Der Herzog ist eine absolute Spitzenlage, das haben die brillanten Rieslinge von hier bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Und nun präsentiert Stephan Attmann einen ebenso großartigen Chardonnay aus dieser Ersten Lage. Und ich will mich zwar nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber man könnte diesen Wein durchaus als »Burgunderkiller« betiteln! Der Herzog liegt am Ortsrand von Haardt und ist geprägt von dem charakteristischen Haardtsandstein. Recht trüb im Barrique vergoren und für 15 Monate darin ausgebaut. Teils neue Fässer, teils Zweitbelegung. Regelmäßige Batonnage, also aufrühren der Hefe. In der Nase enorm druckvoll, vor Kraft nur so strotzend! Extrem rauchig mit flintiger Feuersteinnote, Streichholz, Sandelholz, blonder Tabak, etwas Bienenwachs, gegrillte Mandel. Dann auch etwas Apfelblüte, gelber Apfel und Salzzitrone. Im Hintergrund eine ganz zarte Exotik von heller Ananas. Wow, ist das komplex! Im Mund kracht es dann so richtig: Herbe Zitrusfrische von Pomelo, dazu Quitte, aber auch gelbfleischiger Pfirsich. Geröstete Nüsse, Salzmandel, Kreide. Getragen wird alles von reifer Säure von Amalfizitrone. Salzig, vibrierend, so voller Spannung bis dann plötzlich eine Cremigkeit vom langen Ausbau auf der Hefe hinzukommt. Enorm spannendes Texturenspiel, sehr einzigartig und dazu eben diese perfekte Balance aus dem typischen »Lecker-Gen« und ernsthafter, mineralischer Tiefe, wie es kaum jemand so gut beherrscht wie Von Winning. Grandios!