Lobenberg: 92% Merlot 8% Cabernet Franc. Normalerweise viel höherer Cabernetanteil, aber hier wurde nur das Herz der alten Reben des Weinguts geerntet. Insgesamt wurde nur die Hälfte der üblichen Gesamtmenge geerntet, in diesem Jahr wanderte davon nur ein Fünftel in den Erstwein, somit unter 10.000 Flaschen. Die Ernte wurde soweit wie möglich hinausgezögert auf Mitte Oktober. Handernte, danach Entrappung per Hand um eine gute Selektion zu haben. Ein wahnsinniger Aufwand, den man normalerweise nicht leisten kann. Sehr feine, hocharomatische Nase. Für VCC auch typisch in der rotfruchtigen Aromatik. Sehr viel rote Kirsche, auch Zwetschge. Sehr feine Würze darunter, sehr schön reif aber nicht sehr süß, eher schlank. Sehr verspielter, feiner, eleganter Mund. In dem Punkt durchaus dem Charakter von VCC entsprechend. Tänzelnd. Ein so untypisches Pomeroljahr, dass es bei den Besten eben feine, tänzelnde Finesseweine erbrachte, jeder der dagegen stark extrahierte und auf Power setzte erzeugte unharmonische Monster. Alexandre Thienpont entschied sich erst nach dem letzten Abzug im Februar überhaupt dafür einen Erstwein zu machen, erst dann fand er die Qualität so würdig, dass man winzige Mengen, nämlich nur 10000 Flaschen Erstwein produzieren konnte. Dieser Wein macht unheimlich viel Spaß. Ist toll burgundisch leicht. Wird die ersten 15 Jahre zu konsumieren sein und kann durchaus hohen Ansprüchen genügen. Feine Kirschfrucht mit Salz am Ende, feine Mineralik. Das ist ganz sicher kein großer Blockbuster-Wein, aber zusammen mit Eglise Clinet, Clinet und La Croix der beste Pomerol des Jahrgangs, und von den zuvor genannten Gütern sicherlich der Feinste und Verspielteste. Dann muss nur noch der Preis stimmen. 93-94+/100