Trediberri: Barolo Berri 2021

Trediberri: Barolo Berri 2021

Zum Winzer

97–98
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2050
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–98/100
Galloni: 95+/100
Jeb Dunnuck: 95/100
Suckling: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Berri 2021

97–98
/100

Lobenberg: Der Weinberg Berri hat für Jahrzehnte brach gelegen. Nicola konnte zusammen mit seinem Vater und einem weiteren Investor (das sind die »tre« des Weinbergs Berri aus dem Namen TrediBerri) diesen Weinberg Mitte der 2000er kaufen. Das Terroir ist nicht übermäßig alt, aber diese Helligkeit der Kreide- und Kalksteinböden macht die große Eleganz und die Fruchtigkeit und die salzige Mineralität aus. An der Oberfläche ist Sand, Schlick Geröll. Die 2006 gepflanzten Reben sind komplett von Wald umgeben und grenzen nicht an andere Weinberge an. Das ist extremstes Finesse-Terroir – eigentlich sind das Pinot-Noir-Lagen! – zwischen 350 und 420 Höhenmetern in Südausrichtung. In einer Parzelle stehen 7.000 bis 8.000 Pflanzen pro Hektar, also Dichtbepflanzung ähnlich wie bei Roberto Voerzio. Im restlichen Teil der Lage sind es circa 6.500 Rebstöcke. Verschiedene Klone und dabei sehr starker Anteil an Selection Massale aus dem eigenen, alten Weinberg Rocche dell'Annunziata. 100 Prozent entrappt, aber dann nicht angequetscht. Dadurch beginnt die Vergärung innerhalb der Beeren und diese »Maceration Carbonique« führt zu sehr frucht-intensiven Aromen. Bevor die Gärung mit wilden Hefen spontan beginnt, wird eine Kaltmazeration bei 15-16 Grad für eine Nacht lang durchgeführt. Ein Teil wird mit ein paar Litern der schon laufenden Barbera-Fermentation angeimpft. Die Gärung läuft über zwei bis drei Wochen und findet komplett im Beton statt. Danach gibt es noch eine weitere Woche Mazeration auf den Traubenschalen. Dieses Jahr wurde ein Drittel des Weins zudem mit Submerged Cap für 30 Tage auf den Traubenschalen belassen. Das trägt zur langsamen Extrahierung der Tannine bei und schlussendlich auch zur Langlebigkeit des Weins. Dann wird sanft abgepresst und der Wein geht komplett in großes Holz von 2.500 und 5.000 Liter Größe. Die Malo findet ebenso in diesen Holzfässern statt. Insgesamt verbleibt der Wein 27 bis 28 Monate im Holz. Vor der Abfüllung im Juli 2024 ging es nochmal in den Betontank. Die große Lehrmeisterin und gute Freundin des Weingutes ist Maria Teresa Mascarello vom Weingut Bartolo Mascarello. Vibrierend leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist in diesem großen Jahrgang dicht und ätherisch. Rote Kirschen mit ultra feiner, tiefer Teer-Aromatik sowie feiner Salbei- und Kräuterwürze. Mineralische Aromen von Jod, Eisen, Kalkstein und Blut gehen Hand in Hand mit der krassen Salzigkeit! In diesem jungen Stadium ist der Wein momentan noch etwas verschlossen und die dichte Mineralität legt sich ungewöhnlich monumental für diesen Wein über die Frucht. Er wandelt sich von Minute zu Minute rasant im Glas – jeden Moment kommen mehr Aromen hinzu! Das ist phänomenal vielversprechend und sozusagen eine Garantie, dass der Wein mit zusätzlicher Flaschenreife noch immens zulegen wird. Nach eine viertel Stunde kommen süße Erdbeeren und süße Würze mit weißer Lakritz hinzu. Im Mund legt der Stoff dann eine einzigartige Spannung an den Tag! Wow, das berührt! Sauerkirsche, Hagebutte und rote Johannisbeeren gleiten druckvoll und dicht geradeaus über die Zunge, sogar ein Hauch Teer kommt hinzu. Viele feine und griffige Tannine kleiden die Zunge intensiv aus, aber diese krasse Frische des Jahrgangs sorgt eben für diese hervorragende Balance und Harmonie. Das ist der dichteste, komprimierteste Berri, den ich je probiert habe! Die reifen Tannine wappnen ihn in diesem großen Klassik-Jahrgang für den Keller. Aufgrund seiner extra Fruchtintensität und Konzentration ist der Jahrgang 2021 hier bei Trediberri sogar noch über 2019 einzuordnen. Im Idealfall sollte der Wein nach seinem Release mindestens drei weitere Jahre in den Keller verschwinden. In seiner Preisklasse ist dieser Barolo immer einer der Besten aus La Morra und dieses Jahr ein klares »Must Buy«!

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

95+
/100

Galloni über: Barolo Berri

-- Galloni: Nicola and Stefania Oberto are slowly putting Berri on the map. Silky, aromatic and creamy on the palate, the 2021 Barolo Berri is striking in its beauty. Crushed flowers, sweet red-toned fruit, chalk, mint and white pepper all meld together effortlessly. Silky, polished tannins frame the finish. The 2021 doesn't have the immediacy of the 2020, but it may catch up to it one day because of its energy. It is a superb young Barolo—that much is clear. About 30% of wine saw submerged cap maceration. Time in cask was 25 months.

95
/100

Jeb Dunnuck über: Barolo Berri

-- Jeb Dunnuck: From the Cru in the northwest, the 2021 Barolo Berri is a medium ruby color and has a fantastic nose with a spicy and attractive profile of cranberries, clove, roses, and dusty, brushy earth. Medium-bodied, it’s even on the palate, with even, ripe acidity, chalky tannins, and a lovely purity, and it stays light on its feet, with a floating feel. I expect this to age very well over the coming 20 years, but it’s hard to resist now.

95
/100

Suckling über: Barolo Berri

-- Suckling: This is an aromatically bright Barolo, featuring aromas of dried flowers, mushrooms, earth and sliced strawberries. It is medium- to full-bodied, showing a very refined profile of vibrant fruit and a touch of concentration. The wine is precise and well knitted. It originates from Berri, in the highest part of La Morra. It is already a joy to taste, but better to wait until 2026.

Mein Winzer

Trediberri

Trediberri, mitten in der Toplage Rocche gelegen, ist mit 1,5 Hektar direkter Nachbar von Roberto Voerzio. Diese 1,5 Hektar sind seit Generationen Familienbesitz.

Barolo Berri 2021