Spätburgunder No. 1 trocken 2009

Später-Veit

Spätburgunder No. 1 trocken 2009

95–96+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
Gereift
13,0% Vol.
Trinkreife: 2017–2036
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 95–96+/100
Gerstl: 19/20
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder No. 1 trocken 2009

95–96+
/100

Lobenberg: Aus verschiedenen Lagen in Wintrich kommt der Spätburgunder Nr.1 vom Weingut Später-Veit. Die Weine werden in großen Jahren komplett mit Rappen vergoren, in etwas schwächeren Jahren ca. zur Hälfte. Biologisch-organische Weinbergsarbeit und Spontanvergärung im offenen Holzbottich. Danach Ausbau des Basisweins im 1000-Liter-Holzfass, bei der gehobenen Qualität Nr. 1 Ausbau in Barriques. Verbleib über zwei Jahre auf der Vollhefe mit monatlicher Batonnage. Nach dem Abstich verweilt der Wein auf der Feinhefe, dann weiteres Flaschenlager. Die Weine werden erst nach fünf Jahren, also erst zur Trinkreife, auf den Markt gebracht. Der Spätburgunder Nr. 1 weist eine deutlich voluminösere Nase auf als der Wein aus Piesport, viel süßer Extrakt. Süße Kirsche. Auch hier trotz Schieferuntergrund eher an Kalkstein erinnernd, nur leichte Schiefermineralik. Deutlich mehr Burgund und Pfalz in diesem Wein als typische Mosel. Geniale Extraktsüße, tiefe Würze. Pflaume, Amarena, weiße Schokolade, dominikanischer Tabak, Assam-Tee. Eine Wolke dichten Extrakts. Der Mund straft die Nase Lügen, denn der ist ultra-poliert, fein und unendlich lang. Steine, Steine und nochmals Steine. Dann Kirsche, Gewürze und Tannin. Kraft. Der Spätburgunder Nr. 1 2009 hat Power ohne Ende. Druck und Würze aus den Rappen. Hier geht's richtig zur Sache, bei diesem Wein sind wir charakterlich bei einem Gevrey-Chambertin 1er Cru. Was für ein Kracher und trotzdem ultrafein und zart. Sensationell frisch, total durchgegoren. Die Nase vielleicht noch eher an Huber aus Baden erinnernd. Der Herr Welter von Später-Veit hat zusammen mit Markus Molitor an der Mosel angefangen mit Pinot Noir. Sie haben sich abgestimmt, ausgetauscht und trotzdem total verschiedene Stilistik entwickelt. Die grandiosen Pinots von Molitor sind deutsch, sind schiefrig, auch stark geprägt von Erdbeere und Himbeere; Später-Veit ist das nicht im geringsten: Seine Weine sind tollstes Baden/ Pfalz/ Gevrey-Chambertin. Beeindruckend, und doch nicht erschlagend, sondern immer frisch und verspielt bleibend, trotz des immensen Drucks und der großen kirschigen Tiefe. Das hätte ich früher entdecken dürfen! Grandiose Pinots. Wer ahnt schon, dass die Mosel ganz weit vorn sein kann? Speziell im Preis-Leistungsverhältnis. Die erst im nächsten Jahr auf den Markt kommenden 2010er von Später-Veit haben vielleicht sogar noch eine deutlich wildere Ausprägung. Aber 2009 ist die Perfektion in Harmonie bei gleichzeitig Druck und Frische. Großes Kino! 95-96+/100

19
/20

Gerstl über: Spätburgunder No. 1 trocken

-- Gerstl: Was für eine delikate Duftwolke, so etwas von fein, dabei unglaublich komplex und vielfältig, ich bin beeindruckt. Was der Duft verspricht übertrifft der Gaumen. Dieses Kraftbündel besteht aus 1000 Raffinessen, ist gertenschlank und zeigt ein immenses Geschmacksspektrum, das ist ein Pinot von Weltklasse. 19/20

Mein Winzer

Später-Veit

Später-Veit ist ein Pinot-Noir-Weingut. Eigentlich ein Riesling-Weingut, aber unter Insidern Kultstatus. Nur ein Hektar Pinot Noir in drei Lagen Piesports und Wintrichs. Luftig-kühle Lagen mit schnell trocknender Laubwand.

Spätburgunder No. 1 trocken 2009