Lobenberg: Die ältesten Reben des Weingutes, ca. 40-50 Jahre alt. Fast nur deutsche Klone. Bei allen GGs werden 50% der Trauben unentrappt vergoren, in heißen Jahren bis zu 100%. Das Buntsandsteinterroir im Hundsrück enthält etwas mehr Tonanteil, der Wein ist deutlich massiver, konzentrierter. Wenn wir in der Burgunder-Thematik bleiben, gehen wir bei diesem Wein doch langsam aus der Cote-de-Beaune in die Cote de Nuits und nähern uns Chambolle-Musigny, sowohl in der konzentrierten, fast puristischen Kirschnase, als vor allen Dingen in dem extrem druckvollen und von hoher Säure perfekt balancierten Mund. Wir bleiben in diesem Wein immer noch ultrazart, aber kriegen richtig Bumms dazu. Mancher würde den feineren Wein Centgrafenberg vorziehen, eine Mehrheit der Genießer könnte ich mir aber beim Hundsrück vorstellen, weil er einfach mehr Power hat und noch mehr Druck macht. Letztlich aber beide auf gleichem, extrem hohen Niveau. Sicherlich der maskulinste der Fürst Weine. Eine Nachverkostung des Jahrgangs 2002 zeigt erst die wahre Kraft der Weine aus Bürgstadt. Blut, Jod, tiefer Druck - die Weine bekommen nach über 10 Jahren unglaubliche Power, die am Anfang eher hellere rote Farbe wird im Laufe der Jahre eher dunkler, nicht oxidativ. Grandios wie der Centgrafenberg, nur etwas anderer Wein. Groß 97-99/100