Roberto Voerzio: Dolcetto d'Alba Priavino 2022

Lobenberg: Mittleres, brillant leuchtendes Violett mit Rubinrot und rot eingefärbten Tränen am Glasrand. In die Nase steigt ein dunkler Beeren-Smoothie voller saftiger Blaubeeren und Schwarzkirschen sowie erfrischenden, schwarzen Johannisbeeren, Schlehen und Hibiskusblüten-Tee. Der Wein ist dunkel und dicht, legt aber zugleich schon beim bloßen Riechen total viel Frische und Spannung an den Tag. Nach und nach entwickelt sich eine herrlich exotische Aromatik voller Würze. Nelkenpfeffer, Kümmel, Sternanis, ein Hauch Rosenwasser und Potpourri. Sogar etwas frisch gedrehte Erde, zerschlagener Granit und dunkle Schokolade tauchen auf. Im Mund rollen blaue Veilchen, Schwarzkirschen und Lavendel-Schokolade über die Zunge. Die Tannine sind samtig und zart, die harmonisch eingebundene, gute Säure sorgt dafür, dass dieser Dolcetto mühelos über die Zunge gleitet und schon bald zum nächsten Schluck einlädt. Im Nachhall bleibt diese schöne, erdige Würze mit Veilchen, süßen Heidelbeeren und Schwarzkirschen auf der Zunge. Dieser Dolcetto liefert schon ganz allein viel Trinkfreude! Er wirkt nie schwer im Mund. Ich wünsche mir trotzdem gerade eine mediterran belegte, duftende Pizza dazu herbei, dann wäre mein Mittwochabend perfekt! Traumhafter, konzentrierter Ausdruck aus ultrakleinen Erträgen – Voerzio macht auch bei kleineren Weinen keine Kom­pro­misse in der Qualität.