Lobenberg: Die Weißburgunder Trauben stammen von einer besonderen 0,5 Hektar kleinen Parzelle auf luftig kühlen 900 Höhenmetern oberhalb des Weinguts. Hier haben wir das Tor zu den Dolomiten und ein ganz besonderes Mikroklima, das dazu führt, dass es im Winter nie richtig kalt wird und im Sommer nie richtig heiß. Die Lage wurde 2018 auf einer alten Futterwiese gepflanzt. Martin und Marion Gojer leasen die Parzelle von einem Freund, der den Weinberg auch für sie nach ihren Anweisungen bearbeitet. Die Lese führen sie gemeinsam durch. Der Name des Weins kommt von den »Campi Elisi«, den immer blühenden, frühlingshaften Feldern. Hier besteht der Boden hauptsächlich aus Lehm und Sand auf vulkanischem Porphyr. Nach der Lese wurden die Trauben direkt gepresst und anschließend mit wilden Hefen spontan in einer Mischung aus gebrauchten Tonneaux und Barriques vergoren. Darin wurde der Wein dann auch auf der Feinhefe ausgebaut und nach zehn Monaten ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. Mittleres, leicht wolkiges Zitronengelb. Zu Beginn hat die Nase eine dezente Reduktion, die attraktiv, zart-rauchig und mineralisch daherkommt. Persönlich liebe ich es, die Reise so eines Weins im Glas mit zu erleben – wer aber nicht ganz so viel Zeit zur »Beobachtung« hat oder die Flasche mit mehreren Freunden teilt, kann den Wein aber auch ein paar Minuten vor dem Einschenken karaffieren, damit er schneller zur Hochform aufläuft. Dann entwickeln sich mehr und mehr gelb-fruchtige Aromen. Aprikosen, Blutorange, Kumquat, etwas unreife Ananas, mit fein aromatischen, dezent herben, würzigen Kräutern wie Lorbeerblätter, Fenchelsamen, Kamillenblüten, Lindenblüten Honig und Zitronenmelisse. Nach und nach kommt etwas hocharomatische Passionsfrucht hinzu. Die Mineralik wandelt sich von rauchigen Noten in dunkles Gesteinsmehl und Feuerstein – sie wird immer lauter im Glas! Die Nase des Elysion ist total tiefsinnig und sowohl puristisch als auch verträumt. Das erinnert schon an einen Wein aus dem Jura – diese wilde, mineralische Achterbahnfahrt macht richtig Freude! Der Mundeintritt ist cremig und trotz der kühlen Höhenlage hat dieser Wein eine recht milde Säurestruktur und zeichnet sich eher durch salzige Frische und schwebende Kräuterwürze aus. Zitronenabrieb, Nektarinen, Peschiole (die eingelegten, grünen Pfirsich-Nektarinen) und Zitronengras. Auch auf der Zunge macht sich viel intensiv steinige Mineralität breit – die spielt hier sogar die erste Geige! Für Pranzegg schon eher zahm und kontrolliert – ein Wein, der Lieberhaber weißer Burgunder und grüner Veltliner gleichermaßen abholen wird. Spannend und individuell, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen!